MÜNCHEN (dpa-AFX) - Nach den Elektro-Autos i3 und i8 plant BMW (ETR:BMW) weitere Modellen mit einem hohen Karbonanteil - und beflügelt damit seinen Partner SGL (ETR:SGL). Ein BMW-Sprecher bestätigte am Montag auf Nachfrage, dass der Konzern das extrem leichte und feste Material künftig in zusätzlichen Modellen einsetzen wolle und sich auch wegen der vielen Bestellungen für die i3- und i8-Wagen auf eine verstärkte Nachfrage vorbereite. Das Gemeinschaftsunternehmen SGL Automotive Carbon Fibers erweitere deswegen seine Produktionsfläche. SGL-Papiere legten zum Handelsbeginn um fast neun Prozent zu.
Das 'Handelsblatt' hatte zuvor unter Berufung auf Konzerninsider berichtet, der Autobauer und die SGL Group investierten mehr als 100 Millionen Euro, um ihre Kohlefaser-Produktion in den USA zu verdoppeln. Die Produktion soll demnach von 3000 auf 6000 Tonnen jährlich steigen. Diese Zahlen bestätigte der BMW-Sprecher nicht.
Laut dem Bericht soll die nächste Generation von BMWs 7er-Reihe ein Grund für die Ausweitung sein: Demnach will BMW das Flaggschiff dank Karbon-Leichtbau etwa 200 Kilogramm leichter machen. Auch diesen Aspekt bestätigte der Konzernsprecher nicht. Leichtbau gilt allgemein als ein wichtiger Weg der Autobauer, um den Verbrauch und damit die CO2-Emissionen ihrer Wagen zu reduzieren.
Die Münchner sind weltweit bislang der einzige Autohersteller, der das leichte aber teure Material in der Serienproduktion verwendet. Viele Hersteller setzen vor allem auf Aluminium und hochfesten Stahl. BMW ist seit 2011 mit seiner Großaktionärin Susanne Klatten mit 42,5 Prozent an dem Karbonhersteller SGL beteiligt.
Ein Händler wertete den Pressebericht positiv. Derzeit sei die Auslastung der Kapazitäten in der Karbon-Branche niedrig, sagte er. Die Nachrichten seien daher gut für die Stimmung und sollten den Barmittelzufluss mittelfristig stützen. In diesem Jahr werde das Gemeinschaftsunternehmen wohl die Gewinnschwelle erreichen.tb