Investing.com – Die vorabgeschätzte jährlich Inflation im Euroraum hat sich gegenüber dem Vormonat von 0,7% auf 0,5% abgeschwächt, teilte heute die europäische Statistikbehörde (Eurostat) vorläufigen Berechnungen zufolge mit.
Die Abwärtstendenz bei der Preiskomponente Energie hat sich im Mai deutlich abgebremst. Nach einer rückläufigen Teuerungsrate im April von minus 1,2%, wiesen die Energiepreise den Schnellschätzungen gemäß keine Veränderung auf. Dagegen haben die Preise für Nahrungsmittel, Alkohol und Tabak deutlich verringert. Der entsprechende Teilverbraucherpreisindex ist von 0,7% im April auf 0,1% zurückgegangen.
Der Gesamtindex ohne Energie beträgt 0,6% nach zuvor 0,9%. Schließt man aus dem Gesamtinflationswert Energie, Nahrungsmittel, Alkohol und Tabak aus, so beträgt die jährliche Rate 0,7%, gegenüber 1% im April.
Die voraussichtliche Abschwächung der Eurozonenpreise im Mai wir der EZB am Donnerstag womöglich als weiteres Argument für einen geldpolitischen Eingriff dienen. EZB-Chef Mario Draghi hatte während der Ratssitzung im Mai seine Bereitschaft erklärt, im Fall einer Abwärtskorrektur der Inflationsprognose für die nächsten Monate geldpolitische Maßnahmen, wie unter anderem eine Zinssenkung und negative Einlagezinsen. Auch werde die Option eines Anleihekaufprogramms im Stil der Federal Reserve Bank oder Bank of Japan nicht ausgeschlossen. Allerdings gilt dies als eher unwahrscheinlich.
Der EUR/USD schwächte sich nach Bekanntgabe der vorläufigen Inflationswerte leicht auf 1,3598 US-Dollar ab.
Der Dax dagegen, grenzte seine Verluste leicht auf minus 0,17% bei 9.932,80 Punkten ein. Eventuell könnte die nach dem weiteren Rückgang der Teuerungsraten in der Eurozone bekräftigte Aussicht auf eine Lockerung der EZB-Geldpolitik dem DAX im Laufe des heutigen Handelstages weiteren Antrieb verleihen.