Warschau (Reuters) - In der polnischen Hauptstadt Warschau haben am Sonntag rund 200.000 Menschen an die Unabhängigkeit ihres Landes vor Hundert Jahren erinnert.
An dem Marsch beteiligten sich auch rechtsextremistische Gruppen und Neofaschisten aus Italien. Vertreter der Regierung nahmen in einiger Entfernung teil. Präsident Andrzej Duda sagte zu Beginn des Marsches mit Blick auf die Flagge Polens: "Es ist Platz für jeden unter unseren Fahnen." Mehrere Hundert Meter hinter dem Regierungszug liefen Teilnehmer hinter einem Banner mit der Aufschrift "Gott, Ehre, Heimatland". Einige riefen: "Stolz, Stolz, Nationalstolz". Spruchbänder weißer Rassisten wie im vergangenen Jahr waren dieses Mal nicht zu sehen.
Der Marsch hatte eine Debatte darüber ausgelöst, ob die regierende PiS-Partei stillschweigend Gruppen mit Wurzeln in der faschistischen und antisemitischen Szene ermutigt. Die Partei ist seit 2015 an der Macht. Kritiker werfen ihr vor, auf eine autoritäre Herrschaft hinzusteuern. In Europa ist Polen zunehmend isoliert.