NEW YORK/LONDON/WIEN (dpa-AFX) - Die Ölpreise haben am Mittwoch uneinheitlich tendiert. Am frühen Abend kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im August 113,61 US-Dollar. Das waren 85 Cent weniger als am Dienstag. Der Preis für ein Fass der amerikanischen Sorte WTI stieg hingegen um 10 Cent auf 106,14 Dollar.
Die Lage im Irak bleibt weiter ein bestimmender Faktor am Ölmarkt. Jüngste Meldungen aus dem wichtigen Förderland hätten den Brent-Preise etwas belastet, sagten Händler. Nach Angaben eines staatlichen Fernsehsenders konnte die irakische Armee eine strategisch wichtige Ölraffinerie wieder von den extremistischen Isis-Milizen zurückerobern. Außerdem hatte der irakische Ölminister Abdul Kareem al-Luaibi von einem starken Anstieg der Ölexporte im Juni gesprochen.
Dagegen profitierte der Preis für US-Rohöl von einem Medienbericht, wonach die US-Regierung das jahrzehntelange Exportverbot von Rohöl sachte lockern will. Wie das "Wall Street Journal" am Mittwoch berichtete, soll es einigen Unternehmen erlaubt werden, eine bestimmte Ölsorte ins Ausland zu liefern. Hintergrund ist der Fracking-Boom, der das Angebot an Rohöl in den USA stark erhöht hat. Im weiteren Handelsverlauf könnten neue Daten zum US-Wirtschaftswachstum im ersten Quartal für neue Impulse im Handel am Ölmarkt sorgen. Die am Nachmittag veröffentlichten und enttäuschend ausgefallenen US-Konjunkturdaten stützten die Ölpreise nur leicht.
Der Preis für Rohöl der Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) ging zuletzt weiter zurück. Nach Berechnungen des Opec-Sekretariats vom Mittwoch kostete ein Barrel am Dienstag im Durchschnitt 109,62 US-Dollar. Das waren 68 Cent weniger als am Montag. Die Opec berechnet ihren Korbpreis auf Basis der zwölf wichtigsten Sorten des Kartells.