PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Das Comeback der Kurse währte nicht lange: Nach ihren fulminanten Anstieg vor dem Wochenende sind Europas Börsen am Montag wieder auf Tauchstation gegangen. Schwache Zahlen vom niederländischen Elektronikkonzern Philips und ein gesenktes Gewinnziel von SAP F:SAP lasteten auf dem EuroStoxx 50 F:SX5E F:SX5E. Der Leitindex der Eurozone verlor 0,55 Prozent auf 2945,81 Punkte. Ähnlich sah es in Frankreich und Großbritannien aus. Der Pariser CAC 40 (PSE:PCAC) gab 0,60 Prozent nach auf 4008,87 Punkte und der Londoner FTSE 100 (ISE:UKX) verlor 0,65 Prozent auf 6269,26 Zähler.
Am vergangenen Freitag hatte die Hoffnung auf den Ankauf von Wertpapieren durch die Europäische Zentralbank (EZB) den Indizes in Europa noch eine Erholungsrally nach einer längeren Verlustserie beschert. Die Indizes stünden nun auf Messers Schneide, schrieb James Hughes vom Broker Alpari. Die Anleger könnten entweder auf ein Wiederaufleben der Rally hoffen, andererseits sei aber weiteres Abwärtspotenzial nicht ausgeschlossen. Ähnlich sah es auch ein Börsianer in Zürich: "Sollten die Indizes nicht eine mehrtägige Gewinnserie schaffen, dürften die Investoren nervös bleiben." Sorgen um die Konjunktur lasten seit geraumer Zeit auf dem Aktienmarkt.
Neben der US-Berichtssaison dürften einige wichtige Konjunkturdaten die weitere Richtung der Märkte im Laufe der Woche beeinflussen. So stehen in den USA zu Wochenbeginn nach Börsenschluss Zahlen von Technik-Schwergewicht Apple (ETR:APC) F:AAPL F:AAPL (ETR:APC) sowie IBM F:IBM (ETR:IBM) und Texas Instruments (FSE:TII) F:TXN an. Und am Dienstag folgen die mit Spannung erwarteten Daten zum Bruttoinlandsprodukt aus China.
Die maue Quartalsbilanz von Philips riss am Montag auch den Branchenindex der Technologietitel in die Tiefe. Der Subsektor (DJX:SX8p) innerhalb des Stoxx 600 verlor 2,23 Prozent, so viel wie keine andere Branche in Europa. Die Liste der wenigen Gewinner führten die Papiere der Konsumgüterhersteller mit im Schnitt plus 0,39 Prozent Kurszuwachs an.
Der vor der Aufspaltung stehende Elektronikkonzern war im abgelaufenen dritten Quartal wegen einer Reihe von Sonderfaktoren wie etwa dem Umbau in die roten Zahlen gerutscht und hatte damit die Erwartungen des Marktes verfehlt. Auch die Anleger reagierten enttäuscht: Philips-Papiere (ASX:PHIA) (FSE:PHI1) standen zuletzt mit 3,33 Prozent auf 21,33 Euro im Minus, zeitweise waren sie bis auf 21,12 Euro abgesunken.
In London standen insbesondere Ölkonzerne wie Royal Dutch Shell (ISE:RDSA) (ETR:R6C), PETROFAC und BG Group