BERLIN (dpa-AFX) - FDP-Chef Christian Lindner fordert im Umgang mit Asylbewerbern vom Balkan einen Strategiewechsel, "um den Zuzug nach Deutschland zu ordnen". Lindner sagte der Deutschen Presse-Agentur, einerseits müssten alle Balkan-Staaten zu sicheren Herkunftsländern erklärt werden, um bei aussichtslosen Anträgen schneller abschieben zu können. "Zweitens sollte für diese Staaten wieder eine Visa-Pflicht eingeführt werden. Auf der anderen Seite gehört zu diesem Thema auch eine neue Offenheit für qualifizierte Zuwanderung", so der Vorsitzende der 2013 im Bund abgewählten Liberalen.
In Deutschland solle "die Einreise für Qualifizierte, die Arbeit suchen, durch ein Job-Visum erleichtert werden", empfahl Lindner. Ein solches Visum könne eine Art Blue-Card für die Suche nach einem Arbeitsplatz sein. Qualifizierte Bewerber vom Balkan mit Chancen auf dem Arbeitsmarkt könnten dann "für einen begrenzten Zeitraum nach Deutschland kommen. Hat er einen Job gefunden, verlängert sich der Aufenthaltstitel." Lindner grenzte sich von der scharfen Rhetorik des CSU-Vorsitzenden ab: "Anders als Horst Seehofer sagen wir nicht einfach: Schotten dicht! Sondern wir wollen mehr Konsequenz bei Asylverfahren, aber auch eine aktive Öffnung des Arbeitsmarkts für Qualifizierte.