New York, 08. Mai (Reuters) - China ruft die Mitgliedsstaaten der Vereinten Nation zum Boykott einer von Deutschland, den USA und Großbritannien getragenen Veranstaltung zur Minderheit der Uiguren auf. "Dies ist eine Veranstaltung mit politischen Absichten", heißt es in einer von Reuters eingesehenen Note der chinesischen UN-Gesandtschaft an der UNO. "Wir fordern ihre Vertretung auf, nicht an dieser Anti-China-Veranstaltung teilzunehmen." Die Veranstalter seien besessen davon, Konfrontationen mit China zu provozieren. Die Frage von Menschenrechten werde als Vorwand genommen, um sich in innere Angelegenheiten Chinas einzumischen.
In der Einladung der für kommenden Mittwoch geplanten virtuellen Veranstaltung heißt es, Ziel sei es "zu diskutieren, wie das System der UN, die Mitgliedsstaaten und die Zivilgesellschaft die Menschenrechte der turkmenischen Minderheit in Xinjiang unterstützen und verteidigen" kann. Auch Vertreter der Menschenrechtsorganisationen Human Rights Watch und Amnesty International sind zu der Veranstaltung eingeladen.
Westliche Staaten und Menschenrechtsgruppen werfen den Behörden in der chinesischen Provinz Xinjiang vor, Uiguren in Lagern gefangen zu halten und zu foltern. Zudem sollen Angehörige der muslimischen Minderheit in Zwangsarbeit gepresst werden. China bestreutet die Vorwürfe und bezeichnet die Lager als berufliche Trainings-Center um religiösen Extremismus zu bekämpfen.