SINGAPUR (dpa-AFX) - Die Zentralbank des Stadtstaats Singapur hat ihre Geldpolitik wegen schwacher Wachstumsaussichten erstmals seit dem Jahr 2016 gelockert. Wie die Notenbank am Montag mitteilte, soll der Wechselkurs des Singapur-Dollar künftig etwas weniger stark aufwerten. Im Gegensatz zu vielen anderen Notenbanken ist das Hauptinstrument der Notenbank Singapurs nicht der Leitzins, sondern der Wechselkurs. Dieser setzt den Singapur-Dollar ins Verhältnis zu einem Korb aus mehreren Währungen.
Das Wechselkursband und dessen Niveau beließ die Notenbank dagegen unverändert. Allerdings stellte sie weitere geldpolitische Lockerungen in Aussicht. Die Geldpolitik könne weiter gelockert werden, falls sich die Aussichten für Wachstum und Inflation eintrübten. Jüngste Wachstumsdaten waren schwach ausgefallen. Zwar vermied es die Wirtschaft Singapurs, im dritten Quartal in eine technische Rezession zu fallen. Allerdings wuchs die Wirtschaftsleistung schwächer als von Analysten erwartet. Wie in vielen anderen Ländern Asiens lastet der Handelskonflikt zwischen den USA und China auf der wirtschaftlichen Entwickelung Singapurs. Die Wirtschaft Singapurs gilt vielen Ökonomen als Trendbarometer für die asiatische Region, weil der Stadtstaat über eine sehr offene Volkswirtschaft mit großem Außenhandelsanteil verfügt. Unter einigen Fachleuten hat sich deshalb auch die Bezeichnung als "Schweiz Asiens" durchgesetzt.