FRANKFURT (dpa-AFX) - Ein weiterer politischer Rückschlag für US-Präsident Donald Trump hat am Dienstag den US-Dollar belastet und den Kurs des Euro im Gegenzug über 1,15 Dollar steigen lassen. Am frühen Morgen erreichte die Gemeinschaftswährung bei 1,1538 Dollar den höchsten Stand seit Mai 2016. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zuletzt am Montagnachmittag noch deutlich tiefer auf 1,1462 Dollar festgesetzt.
In den USA stehen die Pläne von Präsident Trump zum Rückbau der Gesundheitsreform seines Vorgängers Barack Obama offenbar vor dem Aus. Zwei weitere republikanische Parlamentarier hatten ihren Widerstand zur überarbeiteten Gesundheitsreform angekündigt, ohne die es keine Mehrheit für das Projekt geben kann. Die Meldung weckte am Devisenmarkt neue generelle Zweifel an der Umsetzung politischer Vorhaben durch die Regierung in Washington, woraufhin der Euro in kurzer Zeit einen halben Cent zulegen konnte. "Offensichtlich haben immer noch einige Marktteilnehmer darauf gehofft, dass die Gesundheitsreform eventuell doch noch vor der Sommerpause durch den Senat geht und damit die große Wende im US-Reform-Stau einläutet", kommentierte Devisen-Expertin Esther Reichelt von der Commerzbank (DE:CBKG). Im weiteren Handelsverlauf können noch wichtige Konjunkturdaten für weitere Impulse am Devisenmarkt sorgen. Auf dem Programm stehen unter anderem die Konjunkturerwartungen des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) und Preisdaten aus den USA, die derzeit am Devisenmarkt stark beachtet werden.