Za'atari/Berlin, 22. Sep (Reuters) - B undeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel hat deutlich mehr finanzielle Hilfen für Flüchtlinge gefordert, die sich in Lagern in Jordanien, Libanon und der Türkei befinden. "Deutschland tut schon eine Menge. Wir wollen mehr tun, aber andere müssen mitmachen", sagte Gabriel am Dienstag bei einem Besuch im jordanischen Flüchtlingslager Za'atari. Europa habe bereits signalisiert, dass es zusätzlich 1,5 Milliarden Euro geben wolle. Nun müsse man mit den Golf-Staaten und den USA mit dem Ziel sprechen, den gleichen Betrag aufzubringen. Werde den Menschen in den Lagern nicht geholfen, würden auch sie in Richtung Europa ziehen in der Hoffnung, dort eine Zukunft finden zu können. "Deshalb ist es auch in unserem Interesse, zu helfen."
Gabriel äußerte sich betroffen über die Lage der Flüchtlinge in dem von ihm besuchten Lager. "Man wird demütig", sagte er. "Das ist schon eine dramatische Lage." Er sprach von der "riesengroßen" Gefahr, nicht zuletzt wegen der nachlassenden Hilfen, dass die Menschen die Lager verlassen und damit die letzten Verbindungen zu ihrer Heimat kappen. "Ich glaube, dass wir insgesamt sofort die Hilfen für die Vereinten Nationen ... drastisch erhöhen müssen", erklärte er.
Gabriel war am Montag nach Jordanien gereist, um sich ein Bild von der Flüchtlingssituation in dem Land zu machen und politische Gespräche vor Ort zu führen.