London (Reuters) - Irans Oberhaupt Ajatollah Ali Chamenei hat nach dem Anschlag auf eine Militärparade Vergeltung angekündigt.
Zugleich warf der oberste Führer der islamischen Republik am Montag den USA vor, die Angreifer zu unterstützen. Zudem würden die Attentäter von Saudi Arabien und den Vereinigten Arabischen Emiraten bezahlt. Die einflussreichen Revolutionsgarden drohten den Vereinigten Staaten mit "vernichtender" Vergeltung. Unter den 25 Todesopfern waren auch zwölf Soldaten der Revolutionsgarde.
Nach bisherigen Erkenntnissen sei der Angriff von Personen ausgeführt worden, die die Amerikaner in Syrien und im Irak unterstützten, erklärte Chamenei auf seiner Web-Seite. Sie bekämen eine harte Strafe. In Syrien und im Irak haben sich die USA beim Kampf gegen die Extremistengruppe Islamischer Staat mit Rebellen verbündet, die auch den syrischen Präsidenten Baschar al Assad bekämpfen, der wiederum von Iran unterstützt wird. Auch Vertreter der Revolutionsgarden machten hinter dem Anschlag Extremisten aus, die von den Golf-Staaten sowie Israel ausgebildet und von den USA unterstützt worden seien.
Der Vize-Chef der Elitetruppe, Hossein Salami, schwor auch dem regionalen Erzfeind Israel Rache: "Unsere Antwort wird vernichtend und verheerend sein", sagte er in einer live im staatlichen Fernsehen übertragenen Rede vor Tausenden Trauernden in der südwestiranischen Stadt Ahwas.
IRANISCHER GEHEIMDIENST SPRICHT VON "GROSSEM NETZWERK"
Experten zufolge könnte eine Vergeltung bedeuten, dass die iranische Elitetruppe Raketen auf Rebellengruppen im Irak oder Syrien abfeuert, die als Verbündete der mutmaßlichen Drahtzieher des Anschlags gelten. Nach Angaben des iranischen Geheimdienstministers Mahmud Alawi wurden bereits zahlreiche Verdächtige eines "großen" Netzwerks festgenommen. Einzelheiten nannte er nicht.
Zu der Attacke vom Samstag hatten sich sowohl die Separatistenbewegung "Ahwas Nationaler Widerstand" als auch die Extremistenmiliz Islamische Staat (IS) bekannt. Das IS-Sprachrohr Amak verbreitete am Montag im Internet ein Video, das drei Attentäter auf dem Weg zu dem Anschlag zeigen soll. Ein Mann mit einer Baseballkappe mit dem Logo der Revolutionsgarden spricht darin auf Farsi von einem bevorstehenden großen Anschlag.
Das Attentat in Ahwas war einer der schwersten Angriffe auf die mächtigen Revolutionsgarden in einer Zeit, in der die Beziehungen zwischen dem Iran und den USA und deren Verbündeten in der Golf-Region ohnehin sehr angespannt sind. Der Zwist dürfte auch eines der Hauptthemen bei der UN-Vollversammlung in New York in dieser Woche sein, an der auch Irans Präsident Hassan Ruhani und US-Präsident Donald Trump teilnehmen. Trump dürfte seiner harten Linie nicht zuletzt gegenüber der Islamischen Republik treu bleiben.