TOKIO (dpa-AFX) - Nach dem Kursrutsch bei Staatsanleihen vieler Länder wie Deutschland und den USA, versucht die japanische Notenbank (BoJ) die Rendite im heimischen Markt unter Kontrolle zu halten. Die Währungshüter kündigten am Freitag erstmals seit Februar an, unbegrenzt japanische Staatsanleihen mit zehn Jahren Laufzeit zu einem bestimmten Preis zurückzukaufen. Das Signal kam an den Märkten gut an, auch wenn zu dem von der Notenbank aufgerufenen Kurs keine Papiere angeboten wurden. Die Kurse gingen dennoch nach oben und die Rendite sackte nach dem starken Anstieg der vergangenen Tage wieder etwas ab. Der Yen verlor zudem leicht an Wert.
Es ist das dritte Mal seit der Einführung eines Zinsziels als Instrument der Geldpolitik, dass die BoJ einen unbegrenzten Aufkauf von Staatsanleihen zu einem bestimmten Kurs ankündigt. Die BoJ hatte im vergangenen September mit einem neuen langfristigen Zinsziel eine neue Phase ihrer Billiggeld-Politik eingeleitet, um so mehr Flexibilität bei der Ankurbelung der Wirtschaft zu gewinnen. Seither wird der langfristige 10-Jahres-Zinssatz bei etwa null Prozent gehalten, während der kurzfristige Zins bei minus 0,1 Prozent verharrt. Die Geldmenge soll derweil so lange ausgeweitet werden, bis das Inflationsziel von zwei Prozent erreicht ist. Da in USA die Zinswende bereits eingeläutet ist und es zuletzt auch von der EZB Signale gegeben hat, dass sich die Zeit der extrem lockeren Geldpolitik in Europa so langsam dem Ende nähert, hat die BoJ Probleme ihren Kurs zu halten.