Paradise (Reuters) - Die Zahl der Todesopfer bei den schweren Waldbränden in Kalifornien ist auf mindestens 31 gestiegen.
Leichen seien in ausgebrannten Häusern und Autos gefunden worden, teilten die Behörden am Sonntagabend mit. 228 Menschen seien noch als vermisst gemeldet. Von den Todesopfern entfallen den Angaben vom Sonntag zufolge 29 auf das sogenannte Camp-Feuer im Norden Kaliforniens, das am Donnerstag ausbrach. Mehrere Hundert Kilometer südlich starben zwei Menschen in den Flammen des Woolsey-Feuers, das die Prominentensiedlung Malibu bei Los Angeles bedroht. Mehrere Villen brannten dort nieder.
Heftige und heiße Winde treiben die Brände immer weiter voran. Die Behörden rechnen damit, dass der trockene Wind mindestens bis Dienstag anhält. Zehntausende Menschen wurden aufgefordert, die vom Feuer bedrohten Gebiete zu verlassen und sich in Sicherheit zu bringen. "Ihr Haus kann wieder aufgebaut werden, aber niemand kann Ihnen Ihr Leben zurückbringen", warnte der Chef der Feuerwehr des Landkreises Los Angeles, Daryl Osby.
Es ist eines der schlimmsten Waldbrandjahre in der Geschichte Kaliforniens. Das Camp-Feuer nördlich von Sacramento hat bereits mehr als 6700 Häuser und Geschäfte zerstört. In der Stadt Paradise wurden alle 27.000 Einwohnern aufgefordert, sich in Sicherheit zu bringen. Auch die Stadt Calabasas im Süden mit mehr als 20.000 Einwohnern soll evakuiert werden. Bei keinem Feuer in Kalifornien wurden bislang mehr Gebäude zerstört. Auch hinsichtlich der Todesopfer könnte das Camp-Feuer das folgenschwerste in der Geschichte des Bundesstaates werden.
US-Präsident Donald Trump machte über den Kurznachrichtendienst Twitter die Behörden für die Feuer verantwortlich. "Es gibt keinen anderen Grund für diese massiven, tödlichen und kostspieligen Waldbrände in Kalifornien außer den, dass die Wälder schlecht verwaltet werden", schrieb er. Zuvor schon hatte er den Behörden vorgeworfen, Totholz nicht aus dem Wald zu entfernen. Die kalifornischen Behörden machen dagegen den Klimawandel für die Brände verantwortlich und verweisen darauf, dass es auch in von der US-Regierung verwalteten Wäldern brannte.