Investing.com – Vor einigen Wochen schockierte der Journalist und Pulitzer-Preis-Gewinner Seymour Hersh die westliche Welt mit einem Bericht, dass die USA die Zerstörung der Nordstream-Pipelines zu verantworten haben.
Er stützte seine These auf eine anonyme Quelle, laut der im Rahmen der NATO-Übung BALTOPS 22 bereits im Juni 2022 Sprengsätze an den zur Erdgasversorgung Europas genutzten Pipelines angebracht wurden.
Laut Hersh wurde Präsident Biden sowohl von der CIA als auch vom Außenministerium gewarnt: "Machen Sie das nicht. Es ist verrückt und wird ein politischer Albtraum sein, wenn es herauskommt".
Trotz der Brisanz dieses Themas legten sich die Wogen rasch, nur um jetzt erneut entfacht zu werden. Vergangene Woche wurde berichtet, dass eine proukrainische Gruppe von 6 Personen hinter dem Anschlag steckt. Darauf meldete sich der Sprecher des chinesischen Außenministeriums Wang Wenbin wie folgt zu Wort:
"Wir haben beobachtet, dass einige westliche Medien seltsam still waren, nachdem Hersh darüber berichtet hatte, dass die USA hinter der Nord-Stream-Explosion stecken. Aber jetzt sind diese Medien ungewöhnlich schnell dabei, sich zu äußern. Wie erklären sich die USA diese Auffälligkeit? Haben sie etwas zu verbergen?"
Vor zwei Tagen wiederholte Seymour Hersh seine These vor dem National Press Club in Washington, D.C. erneut. Ein Großteil derer, welche die USA hinter dem Anschlag vermuten, gehen davon aus, dass es dabei um die Rohstoffexporte von den USA nach Europa ging. Laut Hersh ist das Motiv jedoch viel profaner.
Seiner Ansicht nach gab Biden den Befehl zur Sprengung nur aus einem einzigen Grund – er wollte seine Chance auf eine Wiederwahl verbessern. Denn eines kann man aus der amerikanischen Geschichte lernen, Kriegspräsidenten hatten politisch immer ein einfaches Spiel, wie Hersh erklärte:
"Jack Kennedy ist ein klassisches Beispiel – Präsidenten haben mit Kriegen politisch immer gut abgeschnitten".
Laut Hersh soll Biden noch vor Ausbruch des Krieges, im Januar 2022, nach Wegen gesucht haben, wie die Pipelines sabotiert werden können.
Hersh kommt zu dem Schluss: "Er [Biden] hat es getan. Er hat es getan, ich sage Ihnen, er hat es getan."