OSLO/VILNIUS (dpa-AFX) - Norwegen verstärkt angesichts des anhaltenden Konflikts mit Russland seinen Beitrag zu dem von der Bundeswehr geführten Nato-Einsatz in Litauen. Etwa 50 bis 60 Soldaten werden zeitnah von dem skandinavischen Nato-Mitgliedstaat in das baltische EU-Land geschickt, das an die russische Exklave Kaliningrad sowie an Russlands Verbündeten Belarus grenzt. Wie die norwegische Regierung am Dienstag mitteilte, sollen die Kräfte dort zunächst für drei Monate bleiben.
Hintergrund des Schrittes sei die angespannte Sicherheitslage rund um die Ukraine. "Wir wollen zu einer verstärkten alliierten Anwesenheit im Baltikum beitragen, um Solidarität mit unseren Verbündeten zu zeigen", erklärte Norwegens Verteidigungsminister Odd Roger Enoksen.
Litauens Verteidigungsminister Arvydas Anusauskas begrüßte die Entscheidung Oslos als "sehr wichtig und notwendig". "Wir sind Norwegen für seinen bedeutenden Beitrag zur regionalen Sicherheit dankbar", erklärte er in Vilnius.
Norwegen stellt nach litauischen Angaben derzeit etwa 140 der bislang 1200 Soldaten des unter deutschem Kommando stehenden Nato-Verbandes. Auch Kampffahrzeuge und Panzer hat das Heimatland von Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg auf den Stützpunkt Rukla verlegt.