Berlin (Reuters) - Bundeswirtschaftsministerin Brigitte Zypries (SPD) sieht vom G20-Gipfel in Hamburg ein wichtiges Signal für die deutsche Wirtschaft ausgehen.
"Die Gipfelerklärung ist sicher kein breiter Fortschritt auf allen Feldern, aber es gibt ein Signal für freien Handel und gegen Abschottung", sagte Zypries der "Bild am Sonntag". "Das gemeinsame Bekenntnis zu freiem Handel ist ein wichtiges Signal für die deutsche und europäische Wirtschaft." Allerdings blieben Spannungsfelder mit den USA, vor allem beim Thema Stahl, so die Ministerin. "Hier muss Europa zusammenstehen und mit einer Stimme sprechen." Die G20 seien nach wie vor ein "wichtiges Format", um globale Herausforderung anzupacken.
Scharfe Kritik übte Zypries an den gewalttätigen Ausschreitungen in Hamburg. "Das war eine neue Qualität von Gewalt: Menschen gezielt in Gefahr bringen, Steine werfen, Autos anzünden oder Supermärkte plündern ist durch nichts zu rechtfertigen. Die Polizisten vor Ort haben allen Respekt verdient. Und es ist schade, dass von den friedlichen Demonstranten keiner mehr spricht", sagte Zypries. Man müsse mittelfristig überlegen, wo künftig Gipfel stattfinden sollen. "Den Vorschlag von Martin Schulz, künftig die Austragung in New York am Sitz der UN vorzunehmen, sollten wir ernsthaft erörtern."