Peking/Washington (Reuters) - Im Atomkonflikt mit Nordkorea setzt China auf Frankreich als Verbündeten bei der Suche nach einer politischen Lösung.
Er hoffe, dass Frankreich eine "konstruktive Rolle" einnehmen könne, um die sogenannten Sechs-Parteien-Gespräche wieder in Gang zu bringen, sagte der chinesische Präsident Xi Jinping am Freitag laut dem Staatsfernsehen in einem Telefonat mit Emmanuel Macron. Demnach warb Xi zudem erneut dafür, den Konflikt mit friedlichen Mitteln beizulegen. Die USA haben immer mal wieder an der Seite von China, Russland, Japan und Südkorea mit Nordkorea verhandelt. 2009 hatte Nordkorea seinen Ausstieg aus den Gesprächen erklärt. In Anbetracht der verstärkten Bemühungen Nordkoreas, seine Rüstungsprogramme voranzutreiben, wurden zuletzt die Rufe nach einem neuen Dialog in diesem Format lauter. Erst am Sonntag hatte das international isolierte Land seinen bisher stärksten Atomtest vorgenommen. Nach Angaben des Regierung in Pjöngjang soll es sich um eine Wasserstoffbombe gehandelt haben.
Wie Xi sprach sich auch US-Präsident Donald Trump für eine politische Lösung aus. Er hat zwar wiederholt erklärt, es lägen alle Optionen auf dem Tisch, auch die militärische. "Ich würde es bevorzugen, nicht den militärischen Weg zu gehen", sagte Trump am Donnerstag. Nordkorea benehme sich schlecht und müsse damit aufhören. Wenn die USA jemals ihre Waffen einsetzen müssten, werde das ein trauriger Tag für das kommunistische Land.
Unterdessen scheint in Südkorea das Gefühl der Bedrohung abzunehmen. In einer Gallup-Studie vertraten 58 Prozent der Befragten die Ansicht, dass das kommunistische Führung in Pjöngjang kein Interesse daran habe, einen Krieg zu beginnen. 37 Prozent erklärten, sich dies vorstellen zu können. Vor zehn Jahren hatten noch mehr als die Hälfte angegeben, mit einem Krieg zu rechnen.
Nordkorea begeht am Samstag den Jahrestag seiner Staatsgründung. Es wird befürchtet, dass das Land angesichts dessen erneut einen Atom- oder Raketentest vornehmen könnte.