Berlin, 04. Mai (Reuters) - Die SPD setzt auf eine baldige Einigung mit der Union bei der bereits vereinbarten Frauenquote für die Vorstände bestimmter Unternehmen. "Wir wollen die Gespräche zu Frauen in Führungspositionen zeitnah zu einem erfolgreichen Abschluss führen", sagte Vizefraktionschefin Katja Mast am Dienstag der Nachrichtenagentur Reuters. "Jetzt gilt es nochmal Tempo zu machen auf den letzten Metern. Noch in dieser Woche folgen weitere Gespräche." Die "Süddeutsche Zeitung" berichtete, das Gesetz stehe nach neuen Forderungen aus der Union womöglich vor dem Scheitern. Doch auch CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt zeigte sich zuversichtlich, dass eine Einigung gelinge. Nach Gesprächen in dieser Woche könne es sehr schnell gehen.
Nach jahrelangen Debatten hatte die Bundesregierung am Jahresanfang den Gesetzentwurf für mehr Frauen in Führungspositionen auf den Weg gebracht. Das Vorhaben aus dem Justiz- und dem Frauenministerium schreibt börsennotierten und paritätisch mitbestimmten Unternehmen mindestens eine Frau im Vorstand vor, wenn dieser mehr als drei Mitglieder hat. Das betrifft nach Angaben der Ministerien rund 70 Unternehmen. Für Firmen mit einer Mehrheitsbeteiligung des Bundes fällt die Mindestbeteiligung noch strikter aus. Dort muss eine Frau in einem Vorstand mit mehr als zwei Mitgliedern vertreten sein.