Sarajevo (Reuters) - Mehr als 20 Jahre nach dem Ende des Bürgerkriegs in Bosnien-Herzegowina sind ein General und 16 Mitglieder seiner muslimischen Armee der Kriegsverbrechen angeklagt worden.
General Atif Dudakovic und den Mitangeklagten werde die Ermordung von 300 Serben, überwiegend Zivilisten, vorgeworfen, teilte die Staatsanwaltschaft am Donnerstag mit. Dudakovic sei auch für Kriegsverbrechen an Mitgliedern rivalisierender muslimischer Gruppierungen verantwortlich. Der im April festgenommene und gegen Auflagen auf freien Fuß gesetzte 65-Jährige hat die Anschuldigungen zurückgewiesen.
Dudakovic war Befehlshaber eines muslimisch dominierten Armeekorps in der Enklave Bihac, die zwischen 1991 und 1995 von bosnisch-serbischen Einheiten belagert wurde. Im Bosnien-Konflikt kamen mehr als 100.000 Menschen ums Leben. Seit Kriegsende wird das Land überwiegend von nationalistischen Parteien der Serben, Kroaten und Muslimen regiert. Es ist weiterhin tief entlang der ethnischen Gruppen gespalten. OLDEWORLD Reuters Germany Online Report World News 20181011T153554+0000