Investing.com - Der Dollar hat sich am Dienstag von einem Fünfmonatshoch gegenüber den anderen Leitwährungen zurückgezogen, als die Händler sich dafür entschieden, ihre Gewinne aus der jüngsten Rallye einzusacken, während der Devisenmarkt sich auf die Anhörung vor dem Finanzausschuss des britischen Unterhauses konzentrierte.
Am Dienstag um 11:39 MEZ lag der US-Dollarindex, der die Stärke der US-Währung gegenüber einem gewichteten Korb aus sechs anderen Leitwährungen abbildet, 0,19% tiefer auf 93,28 und hat damit sein Fünfmonatshoch von 93,97 von gestern wieder aufgegeben.
Heute gibt es nicht viel auf dem Wirtschaftskalender, sodass der Fokus auf dem Richmond Index zum produzierenden Gewerbe liegen dürfte, der um 16:00 MEZ aus den USA hereinkommen wird, während die Investoren auf die Veröffentlichung des Protokolls der letzten geldpolitischen Sitzung der Federal Reserve am Mittwoch warten.
Auch werden die US-Notenbanker am Dienstag eine Pause einlegen. Am Freitag gibt es dann einen Auftritt des Fed-Vorsitzenden Jerome Powell, der an einer Podiumsdiskussion mit dem Thema "Finanzstabilität und Zentralbanktransparenz" bei eine Konferenz der schwedischen Reichsbank in Stockholm teilnehmen wird.
In den Wechselkursen holte das Pfund am Dienstag gegenüber dem Dollar auf, nachdem es gestern auf seinen niedrigsten Stand seit Ende Dezember gefallen war. Die Händler haben derzeit die Kommentare von Mitgliedern des geldpolitischen Ausschusses (Monetary Policy Committee, MPC) der Bank von England im Auge, die vor dem Finanzausschuss des britischen Unterhauses aussagen.
Zunächst hatte das Pfund einen Schub bekommen, nachdem MPC-Mitglied Gertjan Vlieghe gesagt hatte, er könne sich bis zu sechs Zinserhöhungen über die nächsten drei Jahre vorstellen, eine härtere Linie als sie in der Notenbank vorherrscht. Das Pfund stieg auf die Bemerkungen auf ein Tageshoch von 1,3491 zum Dollar, hat seitdem aber die Gewinne wieder abgegeben.
Vlieghe argumentiert ebenfalls dafür, dass die Bank einen detaillierten Ausblick auf die künftige Entwicklung der Zinsen geben sollte, so wie es die Federal Reserve in ihrem Dotplot macht. Der BoE-Vizegouverneur David Ramsden und MPC-Mitglied Michael Saunders ließen allerdings durchblicken, dass sie dem nicht zustimmen.
Unterdessen wiederholte BoE-Gouverneur Mark Carney weitgehend seine Ausführungen von der Pressekonferenz nach der zinspolitischen Entscheidung in diesem Monat, als die Zentralbank die Zinsen stehen ließ. In seinen heutigen Aussagen vor dem Finanzausschuss erklärte Carney, dass es “temporäre Sonderfaktoren gibt, die das Wachstum im ersten Quartal” beeinträchtigt hätte und wiederholte, dass die Bank mit einem begrenzten und graduellen Anstieg der Zinsen rechne.
Um 11:41 MEZ lag der GBP/USD Kurs um 0,25% höher auf 1,3458.
Unterdessen hat es der Euro am Dienstag geschafft, zurück über die Marke von 1,18 USD zu kommen, nachdem Sorgen über die politische Lage in Italien die Gemeinschaftswährung auf ihren tiefsten Stand seit letztem November geschickt hatten. Um 11:42 MEZ hatt sich der EUR/USD um 0,19% auf 1,1813 erholt.
In Asien hat es der USD/JPY Kurs nicht geschafft die psychologische Marke von 111 zu halten und rutschte auf 110,94 ab.
Und schließlich griff die allgemeine Dollarschwäche auf den kanadischen Dollar und den Schweizer Franken über. Der USD/CAD Kurs verlor 0,20% auf 1,2761, während der USD/CHF um 0,15% auf 0,9958 abfiel.