Der Aktienmarkt befindet sich weiterhin auf Talfahrt, und der S&P 500 ist zum ersten Mal seit Winter 2021 unter die Marke von 3.700 Punkten gerutscht. Auch wenn der Aktienmarkt für eine Korrektur reif sein könnte, gibt es nach wie vor kaum Anzeichen dafür, dass eine tragfähige Bodenbildung unmittelbar bevorsteht.
Starke Negativtrends
Einige technische Indikatoren können den Anlegern ein Gefühl für den Zustand des Marktes und die sich abzeichnenden Trends vermitteln. So liegt beispielsweise der Prozentsatz der Aktien, die über ihrem gleitenden 200-Tage-Durchschnitt liegen, im S&P 500 derzeit bei nur etwa 14 %. Allerdings neigt dieser Prozentsatz in Phasen starker Abwärtsbewegungen auch mal zu einem Rückgang auf unter 10 %.
Hinzu kommt, dass die Zahl der Aktien, die neue Tiefststände erreichen, die Zahl der Aktien, die neue Höchststände erreichen, an der NYSE und dem NASDAQ stetig übersteigt. Schaut man sich die Zahl der neuen Höchststände abzüglich der neuen Tiefststände auf kumulativer Basis an, so wird man feststellen, dass dieser kumulative Wert in der Regel als erstes ein Tief bildet, noch bevor die Märkte einen Boden finden. Das ist hier aber noch nicht der Fall, denn der Indikator fällt weiter.
Die Marktbreite lässt zu wünschen übrig
Diese beiden Indikatoren erzählen die spannende Geschichte eines Marktes, der bereits stark gefallen ist und sich erst noch erholen muss. Das bedeutet, dass es noch mehr Spielraum für einen weiteren Rückgang dieser beiden Indikatoren gibt und dass die Markttrends insgesamt schwach bleiben.
Ein Anzeichen für eine Bodenbildung des Marktes könnte sich ergeben, wenn der Trend des Prozentsatzes der Aktien über ihrem gleitenden 200-Tage-Durchschnitt zu steigen beginnt. Wie der Indikator zeigt, ist der Trend immer noch abwärts gerichtet, was darauf hindeutet, dass die Messgröße noch weiter fallen kann. Seit dem Höchststand im Sommer 2021 tendiert diese Kennzahl bereits nach unten.
Außerdem wäre es ideal, wenn die Zahl der Aktien, die neue Höchststände erreichen, der Zahl der Aktien, die neue Tiefststände erreichen, entspricht oder diese übersteigt. Selbst bei den jüngsten Erholungsversuchen des Aktienmarktes hat die Zahl der Aktien, die neue Hochs erreichten, die Zahl der Aktien, die neue Tiefs erreichten, nur knapp überstiegen. Außerdem scheint die Zahl der Aktien, die neue Tiefststände erreichen, zu steigen, anstatt zu sinken.
Obwohl diese beiden Indikatoren von vielen übersehen gerne werden, können sie viel darüber aussagen, was unter der Oberfläche des S&P 500 geschieht und, was noch viel wichtiger ist, ob innerhalb des Index eine Trendänderung stattfindet. Obwohl die Werte beide niedrig sind, zeigen sie keine Divergenz oder Trendänderung an. Daraus lässt sich schließen, dass der Aktienmarkt insgesamt zwar stark gefallen oder sogar kurzfristig überverkauft sein mag, die Talsohle aber höchstwahrscheinlich noch nicht erreicht ist.
Letztlich wird der Aktienmarkt seinen Boden finden; die Frage ist nur, wo und wann. Zumindest wenn man die Marktbreite betrachtet, scheint dieser Zeitpunkt aber noch nicht gekommen zu sein.