Der S&P 500näherte sich in dieser Woche wieder seinen Allzeithochs an.
Quelle: K-Analytics.de | Chart by Market Maker
Wir können uns daran erinnern im Herbst 1999. Unser Herausgeber – damaliger Fondsmanager bei der Zürich Invest (> 1 Mio. Assets under Management) zeigte sich damals besorgt über die Entwicklung. In einem konzernübergreifenden Anlageausschuss wurde darauf hingewiesen. Eine Änderung des aktuell gültigen Umfelds könnte sich in einen Crash auswirken. Die Reaktion der meisten Teilnehmer war allerdings mit den Märkten! Die Zürich Versicherung hatte damals eine Investitionsquote von über 25% an Aktien und hätte sich daran Ende 2002 beinahe verschluckt. Heute sind die üblichen Quoten bei 4-6%, wie es eigentlich üblich bei Versicherern sein sollte.
Wie ist die Situation heute? Die positiven Faktoren für Aktien und die eingreifende FED sorgt für das positive Umfeld. Einige Marktmodelle wie das von Warren Buffet beliebte Modell „Marktkapitalisierung im Verhältnis zum Bruttosozialprodukt“ zeigen teilweise deutliche Bewertungsüberhöhungen an.
Quelle: St. Louis Federal Reserve | K-Analytics.de
Der beste Bewertungsindikator des Aktienmarktes (laut Warren Buffet) ist scheinbar das Verhältnis der Gesamtmarktkapitalisierung zum Bruttosozialprodukt (BIP bzw. GDP). Dieser vergleicht die Marktkapitalisierung aller börsennotierten Unternehmen zum BIP.
Beträgt die Marktkapitalisierung zu einem bestimmten Zeitpunkt mehr als 50% des BIPs (gesamte Güter und Dienstleistungen einer Volkswirtschaft), so ist bei den Aktien Vorsicht geboten.
Diese Schlussfolgerung basiert auf der Tatsache, dass der ökonomische Output einer Volkswirtschaft (BIP) sowie die Erträge und Bewertung der Unternehmen ein gewisses Verhältnis aufweisen. Häufig wird in einer Spätphase eines konjunkturellen Aufschwungs das Geld nicht mehr in die Wirtschaft investiert, sondern in die Aktienmärkte, was letztlich zum Bubble führt. Zudem agieren Spekulanten oft überhitzt.
Im Jahre 2000, kurz vor dem "Dot-Com" IT-Crash, betrug das Verhältnis der Marktkapitalisierung zum BIP fast 1,6. Im Jahre 2007 - kurz vor der Finanzmarktkrise - lag dieses bei fast 1,2, was einer Überbewertung zum Durchschnitt etwa 100% entsprach.
Zu all diesen Zeitpunkten war der Aktienmarkt überbewertet. Zu all diesen Zeitpunkten stand der Markt vor einer einschneidenden Korrektur.
Ein guter Kaufzeitpunkt war im März 2009 erreicht, als das Verhältnis nur bei 0,7 lag. Generell ist ein Rückfall auf den Durchschnitt (Median) als lukrative Investmentbasis zu bezeichnen. Die jeweils letzten Anstiege brachten Kursgewinne zwischen 185 und 255% (siehe S&P Grafik oben).
Aktuell beträgt das Verhältnis der Marktkapitalisierung zum BIP 1,27 und ist zu fast 100% überbewertet. Der Durchschnitt liegt bei 0,65.
Fazit: Man kann mit diesen Bewertungen leben, da Märkte häufig noch "schieben". Allerdings sollte man sich den Gefahren bewusst sein. Ein schneller und empfindlicher Abbruch ist jederzeit möglich.
Trotz der Überbewertung kann ein Markt noch deutlich steigen. Nimmt man beispielsweise den Herbst 1999 heran, dann stieg der DAX noch um weitere 37%, obwohl der Markt exzessiv überbewertet war. Die Überhitzung war eindeutig erkennbar, jedoch reagierte der Markt erst dann, als alle Pessimisten ruhig gestellt wurden. Derzeit äußert sich noch eine Menge von Marktteilnehmern vorsichtig.
Unsere Modelle angefangen vom kurzfristigen X5-System, über die K5-Reihe und anderen Analyseeinheiten werden Ihnen aber die notwendigen Hilfen an die Hand geben.
Unser K5-Analysesystem mit über 100.000 DAX Punkten seit 2000 ohne Hebel hat gerade von Bullish auf Neutral geschaltet. Die X5-DAX Tagestrendprognose lautet heute Bearish.
Hinweis - Die hier wiedergegebenen Publikationen, Kommentare oder sonstigen Beiträge wurden von dem Stellung nehmenden Autor nach bestem Wissen und Gewissen mit der erforderlichen Sorgfalt zusammengestellt. Sie beruhen zum Teil auf allgemein zugänglichen Quellen und Daten Dritter, die wir als verlässlich erachten. Dessen ungeachtet können wir für die Richtigkeit, Vollständigkeit Rechtzeitigkeit und Aktualität keine Gewähr übernehmen. Gleiches gilt für die Angaben über die Handelbarkeit von Produkten. Sie stellen eine Übersicht und Zusammenfassung ausgewählter Meldungen und Zahlen dar. Sie dienen lediglich der Information und ersetzen nicht eine individuelle anleger- und produktbezogene Beratung. Die Informationen stellen ausdrücklich keine Anlageberatung im Sinne des WpHG, keine Anlageempfehlung und keine Aufforderung zum Erwerb oder zur Veräußerung dar.