Es scheint, dass es wenig Spielraum für eine deutliche Erholung der Lira gibt. Governor Basci sieht der Abwertung der Lira wahrscheinlich sehr verzweifelt zu und ist zur Einleitung politischer Schritte nicht in der Lage, die erforderlich wären, um die TRY negativen Spannungen zu lösen. Auch ein noch so starker politischer Druck würde ihn nicht veranlassen, die so nötigen Zinssatzmaßnahmen zu ergreifen, zumindest nicht für die Lira! Deshalb hat die Zentralbank versucht, direkt auf die Devisen einzuwirken, indem sie gestern die Einlagensätze für den Euro und Dollar gesenkt hat (Euro von 6,5% auf 2,5% und Dollar von 7,5% auf 4,5%).
Dies könnte dazu beigetragen haben, die Nachfrage für die Euro- und Dollarbestände zumindest für den Binnenmarkt zu dämpfen und die allgemeinen spekulativen Short-Positionen umzukehren. Aber die Lira hatte nicht die Zeit, für die Konsolidierung einer Korrektur. Nach Kommentaren von Wirtschaftsminister Zeybeci handelte der USD/TRY unter 2,60, bevor er sich in Istanbul auf 2,6338 erholen konnte. Zeybeci sagte "bisher hätten zwei weitere Zinssatzsenkungen vorgenommen werden sollen", "die aktuellen Kreditsätze sind nicht akzeptabel", da "die Türkei einige Maßnahmen ergreifen kann, um das Wachstum zu fördern"
Dann in einem neuen Versuch gab die CBT am 13. März bekannt, dass die "FX-Liquidität von ca. 1,5 Mrd. USD dem System über Anpassungen an den Koeffizienten der Reserveoptionen zur Verfügung gestellt werden wird". Wir erinnern daran, dass die alternativen Maßnahmen kurzfristige Lösungen sind, da der Markt auf eine adäquate Zinssatzanpassung hofft, die dem Länderrisiko der Türkei entspricht. Kurzfristige Korrekturen sollten nur Möglichkeiten bieten, die Shortpositionen im TRY zu stärken, da die Konkretisierung des implizierten Konflikts zwischen CBT/Regierung noch aussteht.
Da sich die politischen Akteure verdächtigerweise mit ihren Kommentaren zu den Zinssätzen keine Zurückhaltung auferlegen, gibt es trotz ihres Trommelns für niedrigere Zinssätze an den internationalen Märkten kaum Käufer. Diese Hartnäckigkeit belebt Diskussionen neu, ob die verbale Intervention in der Tat nicht nur die Exporte beflügeln, sondern eher eine Abwertung der Lira bewirken soll. Einige spekulieren auf persönliche Interessen, die hinter der Bewegung stecken könnten, während andere diesen Straßengesprächen gegenüber vorsichtig bleiben.
Die gescheiterten Versuche der CBT, den Druck auf die TRY durch alternative Maßnahmen zu dämpfen, lassen die Alarmglocken läuten, da die Zurückhaltung für ein Handeln in Bezug auf die Zinssätze den Abwärtsdruck weiterhin vor der Fed-Sitzung nächste Woche hoch halten sollte. Die Lira steht am Rande dieses Teufelskreise: höhere Volatilität-niedrigere Lira-höhere Volatilität. Dies schafft ein günstiges Umfeld, um das bärische Momentum der Lira zu beschleunigen, und eventuell für eine überraschende Zentralbankintervention. Sollte der TRY negative Druck stärker werden, hätte die CBT keine andere Wahl, als mit einer aggressiven Korrektur bei den Zinssätzen fortzufahren, um einen vom Markt erwarteten Risiko-Nutzen-Ausgleich herzustellen.
Der XAU/USD fällt auf ein Dreimonatstief, Platin auf Fünfjahrestief.
Mit Ausweitung der Gewinne des USD beschleunigt sich der Rückgang der Dollargoldpreise. Der XAU/USD fällt zum Zeitpunkt der Abfassung dieses Newsletters auf 1.155,30 USD, das bärische Momentum verstärkt sich und das nächste Ziel ist das Novembertief bei 1.132,16 USD. Der Abwärtstrend des Goldes kommt nicht überraschend, da die Erwartungen an eine restriktive Fed die globalen Devisenpreise beflügeln, und die Erwartung einer baldigen Erhöhung der FF Rate würde nicht nur bedeuten, dass Gold in USD teurer wird, sondern auch, dass der Optimismus zur US-Wirtschaft zu einer neuen Allokation der Gelder für allgemein risikoreichere Anlagen führen wird (was eine schrittweise Lockerung im Fokus für Gold von Haushalten, individuellen Portfolios vermuten lässt). Der SPDR hat seit den starken US-Arbeitsdaten vom Freitag mehr als 3 USD verloren, die Goldbestände sind per 9. März auf 753 metrische Tonnen gefallen
EURUSD Der EUR/USD hat die Unterstützung bei 1,1098 durchbrochen und greift jetzt die starke Unterstützung bei 1,0765/75 an. Stundenwiderstände für eine kurzfristige Erholung finden sich jetzt bei 1,0856 (Innertageshoch) und bei 1,1033 (Hoch vom 6. 3. 2015). Langfristig deutet das symmetrische Dreieck weitere Schwäche in Richtung Parität an. Infolgedessen wird jede Stärke ihrer Natur nach nur als vorübergehend angesehen. Schlüsselwiderstände liegen bei 1,1534 (Hoch vom 3. 2. 2015) und bei 1,1679 (Hoch vom 21. 1. 2015). Eine Schlüsselunterstützung findet sich bei 1,0765 (Tief vom 3. 9. 2003).
GBPUSD Der GBP/USD konsolidiert in der Nähe der Unterstützung, die durch die jüngsten Tiefs bei 1,5027 markiert wird. Die kurzfristig technische Struktur ist negativ, solange sich die Kurse unterhalb des Stundenwiderstands bei 1,5317 (Tief vom 17. 2. 2015) und bei 1,5398 (Hoch vom 3. 3. 2015) bewegen. Eine Schlüsselunterstützung findet sich bei 1,4952. Langfristig kann der jüngste Anstieg als eine überverkaufte Erholung gesehen werden, dessen Aufwärtspotenzial von den Widerständen bei 1,5620 (Hoch vom 31. 12. 2014) und bei 1,5826 (Hoch vom 27. 11. 2014) gedeckelt sein sollte. Eine starke Unterstützung liegt bei 1,4814.
USDJPY Der USD/JPY ist im bullischen Trend nach oben gelaufen und greift jetzt den Schlüsselwiderstand bei 121,85 an. Unterstützung findet sich jetzt bei 120,66 (sehen Sie auch das Top des aufsteigenden Kanals). Weitere Unterstützung findet sich bei 118,18. Eine langfristig bullische Tendenz wird favorisiert, so lange die Schlüsselunterstützung bei 110,09 (Hoch vom 1. 10. 2014) hält. Auch wenn eine mittelfristige Konsolidierung möglicherweise unterwegs sein sollte, so finden sich dennoch keine Anzeichen für ein Ende des langfristig bullischen Trends. Ein allmählicher Anstieg in Richtung des Hauptwiderstands bei 124,14 (Hoch vom 22. 6. 2007) wird daher favorisiert. Eine Schlüsselunterstützung findet sich bei 115,57.
USDCHF Das bullische Momentum des USD/CHF hat sich erholt und ist gestern deutlich höher geklettert, was auf anhaltendes Kaufinteresse hindeutet. Achten Sie auf den Widerstand bei 0,9972. Stundenunterstützungen finden sich bei 0,9854 (Innertagestief) und bei 0,9831 (Tief vom 9. 3. 2015). Langfristig ist das bullische Momentum im USD/CHF nach Aufgabe des EUR/CHF-Bodens zurückgekommen. Ein Durchbruch durch den Schlüsselwiderstand bei 0,9554 (Tief vom 16. 12. 2014) öffnet den Weg für einen weiteren Anstieg in Richtung des nächsten Schlüsselwiderstands bei 0,9972 (Hoch vom 20. 7. 2012). Eine Schlüsselunterstützung findet sich jetzt bei 0,9374 (Tief vom 20. 2. 2015; achten Sie auch auf die 200er DMA). (Tief vom 16. 12. 2014).