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Amazon gegen Walmart - der Kampf um den US-Verbraucher

Veröffentlicht am 03.09.2020, 09:25
Aktualisiert 09.07.2023, 12:32
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Der Kampf um den US-Verbraucher spielt sich zu einem erheblichen Anteil mittlerweile im Internet ab. Das Mega-Geschäft ist schon lange „Online-Shopping“. In den letzten Jahren hat sich das „E-Commerce-Geschäft“ vor allem in den USA enorm entwickelt. An dieser Stelle soll vor allem der wichtige Markt „USA“ im Vordergrund stehen. Gemäß den Angaben von „eMarketer“ könnte Walmart (NYSE:WMT) im Jahr 2020 für rund 6 Prozent aller Online-Umsätze in den USA verantwortlich zeichnen. Amazon (NASDAQ:AMZN) käme im Jahr 2020 auf einen Anteil von rund 38 Prozent. Allein dieser Zahlenvergleich zeigt wer David und wer Goliath im Online-Business ist.
David gegen Goliath im Online-Business

Beim Gesamtumsatz jedoch hinkt Amazon mit 280,522 Milliarden US-Dollar Umsatz (170,773 Milliarden US-Dollar im Nordamerika-Geschäft, 74,723 Milliarden US-Dollar im internationalen Geschäft und 35,026 Milliarden US-Dollar im Segment AWS - Amazon Web Services) im Geschäftsjahr 2019 Walmart mit 524,0 Milliarden US-Dollar aber noch deutlich hinterher. Amazon konnte im Geschäftsjahr 2019 einen Gewinn je Aktie von 23,01 US-Dollar erzielen. Der Jahresüberschuss lag bei 11,588 Milliarden US-Dollar. In 2020 soll der Umsatz der Bilanzprognose nach bei 267,9 Milliarden US-Dollar liegen und ein Gewinn je Aktie von 31,60 US-Dollar realisierbar sein. Dieser Umsatzsprung wäre als gewaltig einzuordnen. Dennoch soll einmal darauf hingewiesen werden, dass Amazon in 2019 einen operativen Gewinn von 14,541 Milliarden US-Dollar erzielte. Daran hatte das Nordamerika-Segment einen Anteil von 7,033 Milliarden US-Dollar, das International-Segment verbuchte in 2019 hingegen einen operativen Verlust von 1,693 Milliarden US-Dollar (im Vorjahr lag dieser operative Verlust gar bei 2,142 Milliarden US-Dollar) und das AWS-Segment (Amazon Web Services/Cloud-Sparte) einen Anteil von 9,201 Milliarden US-Dollar. Dies bedeutet somit, dass Amazon im Rest der Welt nur Verluste schreibt und AWS eigentlich der Wachstumstreiber im Konzern ist. Nun versteht man vielleicht zumindest ansatzweise die Aussage von Amazon-CEO Jeff Bezos (der das Unternehmen im Jahr 1994 gründete), dass Amazon auch künftig pleite gehen könnte. Dennoch erscheint diese Aussage fragwürdig. Wenn man den Wachstumstreiber AWS abspalten würde und getrennt an die Börse bringen würde, wäre Amazon tatsächlich nicht mehr ganz so schlagkräftig. Dennoch verdient man im Heimatmarkt enorm (nach den USA sind übrigens Deutschland und danach Großbritannien die wichtigsten Einzelmärkte) – noch! Amazon bekommt den Wettbewerb ganz besonders von Krogers, Target und erst recht von Walmart zu spüren. Im Bereich Lebensmittelhandel dürfte man auf längere Sicht in den USA vielleicht nicht ganz so eine starke Performance hinlegen. Doch aufgrund der Corona-Krise gab Amazon immens Gas. Der Konzern aus Seattle veröffentlichte für das zweite Quartal 2020 einen Umsatzsprung von unglaublichen 40 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal 2019. Der Umsatz im zweiten Quartal 2020 lag bei 88,9 Milliarden US-Dollar, im zweiten Quartal 2019 betrug dieser noch 63,4 Milliarden US-Dollar. Amazon erreichte auf vollverwässerter Basis ein EPS von 10,30 US-Dollar. Im Vorjahresquartal 2019 betrug das EPS „nur“ 5,22 US-Dollar - ein unfassbarer Sprung! Amazon macht vor allem mit seinen Abo-Kunden - den „Amazon Prime“- Kunden gutes Geld. Insgesamt gibt es global über 150 Millionen Prime-Kunden, zum Ende des Jahres 2019 waren 65 Prozent der Amazon-Kunden in den USA auch Prime-Kunden. Amazon kann monatlich auf 213,4 Millionen US-Besucher der Amazon-Website verweisen. Die Prime-Kunden gaben im Jahr auf Basis der 2019er-Daten rund 1.400 US-Dollar aus. Im Geschäftsjahr 2020 dürften die Umsätze und erst recht der Gewinn aufgrund der Pandemie noch deutlich oberhalb der zuvor gesteckten Ziele der Konzernleitung liegen.

Blickt man auf die Amazon-Aktie, so findet man im Jahr 2020 bis dato 48 Analysen. Das höchste Kursziel liegt bei 4.075,00 US-Dollar und stammt von JMP Securities vom 31. Juli 2020, vom gleichen Tag stammt das Kursziel von der Deutschen Bank (DE:DBKGn) mit 4.000,00 US-Dollar und von JPMorgan Chase & Co (NYSE:JPM) mit 4.050,00 US-Dollar. Wolfe Research vergab im April 2020 (wohl aufgrund der Corona-Pandemie und des Corona-Crashs) ein Downgrade und ein Ziel von 1.987,00 US-Dollar. Mit einem Schlusskurs von 3.531,45 US-Dollar zum Zeitpunkt dieser Analyse rückt das Amazon-Wertpapier der Marke von 4.000,00 US-Dollar immer näher. Die Marktkapitalisierung von Amazon ist mit 1,76 Millionen US-Dollar bereits gewaltig. Die Amazon-Aktie ist im NASDAQ100, S&P100 und S&P500 enthalten. Allein in den letzten drei Monaten konnte die Aktie um rund 42 Prozent steigen, auf Sicht der letzten 52 Wochen gar um rund 97 Prozent anziehen. Der Corona-Crash brachte dem Amazon-Aktionär kurzfristig einen rund „500-US-Dollar-Rücksetzer“ bei der Aktie ein - seitdem hat sich der Wert wieder mehr als verdoppelt. Amazon ging am 15. Mai 1997 an die Börse - das Listing der Stammaktie erfolgte damals an der NASDAQ, der IPO-Preis war 18,00 US-Dollar, die Splits adjustierend läge der Kurs bei 1,50 US-Dollar. Anleger der ersten Stunde sind heute somit recht sicher „wohlhabend“. Bis zum heutigen Tag zahlte Amazon nie eine Dividende. Bei Amazon ersetzt die Performance ohnehin die Dividende.

Exkurs - E-Commerce-Umsätze - der Online-Handel in den USA springt kräftig an
Insgesamt gibt es global über 150 Millionen Prime-Kunden.

Der Online-Handel ist der wahre Profiteur der letzten Monate und besonders seit dem massiven Ausbruch der Pandemie in den USA. Dies zeigen die vom 18. August 2020 stammenden US-Handelsdaten des US-Handelsministeriums (U.S. Department of Commerce) für das zweite Quartal 2020. Die Umsatzzahlen und der Umsatzsprung bei Amazon indizieren die gewaltigen Veränderungen im Online-Geschäft. Im zweiten Quartal 2020 wuchs der Onlinehandel im Vergleich zum ersten Quartal saisonal adjustiert um satte 31,8 Prozent und stieg damit auf 211,5 Milliarden US-Dollar an. Vergleicht man dies mit dem Vorjahresquartal Q2/2019, so stiegen die Umsätze saisonal adjustiert um 44,5 Prozent oder um 146,35 Milliarden US-Dollar. Der Anteil am gesamten US-Einzelhandel hat sich nochmals gesteigert und lag im zweiten Quartal 2020 schon bei 16,1 Prozent. In Q2/2019 betrug dieser Anteil noch 10,1 Prozent. Seit Jahren wächst der Bereich „E-Commerce“ also in den USA beachtlich. Waren es im Jahr 2018 noch 521,5 Milliarden US-Dollar, so waren es 2019 schon 595,9 Milliarden US-Dollar und in 2020 könnte mit einer noch enormeren Steigerung zu rechnen sein. Auch weltweit wächst der Onlinehandel, Amazon & Co dürften folglich in den nächsten Jahren gute Geschäfte machen. Daten von „eMarketer“ sprechen von rund 6,5 Billionen US-Dollar Umsatz im globalen E-Commerce-Business bis zum Jahr 2022 und einem Umsatzanteil des Onlinehandels von etwa 22 Prozent. Unter anderem diese enormen Wachstumsraten und Umsätze werden beispielsweise in der Aktie von Amazon eingepreist.

Einzelhandelsgigant Walmart

Walmart ist ein Einzelhandelskonzern, der in 27 Ländern mit 56 verschiedenen Markenamen und 11.496 Filialen (Stand: 31. Juli 2020) vertreten ist und jede Woche rund 265 Millionen Kunden zählt. Dazu addieren sich die jeweiligen E-Commerce-Seiten der jeweiligen Marken. Das Unternehmen wurde 196 durch Sam Walton gegründet und hat seinen Sitz in Bentonville im US-Bundesstaat Arkansas. Noch heute hält die Walton-Familie 50 Prozent der Aktien. Der Konzern untergliedert sich in die Segmente Walmart U.S., Walmart International und Sam´s Club. Walmart beschäftigt über 2,2 Millionen Mitarbeiter weltweit. Der Konzern erwirtschaftet rund 65 Prozent des Umsatzes in den USA. Seit 1972 ist die Aktie von Walmart an der NYSE (New York Stock Exchange) gelistet. Sie ist Mitglied im Dow Jones, S&P100 und S&P500. Die Marktkapitalisierung lag mit dem Schlusskurs des 02. September 2020 bei rund 418 Milliarden US-Dollar (nicht mal ein Viertel von Amazon). Im Jahr 2000 begann Walmart mit der ersten Website „Walmart.com“ und lancierte so das konzerneigene Online-Shopping.

Blickt man auf das längerfristige Chartbild, so erkennt man bei der Aktie von Walmart beinahe den Rückläufer auf das Verlaufstief von 102,00 US-Dollar (gleichzeitig das Jahrestief 2020) nicht. Die Aktie konnte in den letzten Monaten beachtlich zulegen und notierte jüngst mit 151,33 US-Dollar gar auf einem neuen Rekordhoch. Die Corona-Krise ist somit bei Walmart kein Hindernis, sondern eher ein Treiber für das gesamte Geschäftsmodell. Überhaupt können sich die großen Anbieter in den USA von Amazon und Walmart über Costco Wholesale und Target, aber auch die Baumarktketten wie Home Depot oder Lowe´s bei der Regierung nur bedanken, denn während alle (vorwiegend kleine Läden) größtenteils schließen mussten, konnten die großen Handelsgiganten das dicke Geschäft machen. Der kleine Laden um die Ecke ist definitiv der große Verlierer der Pandemie.
Jede Woche bedient Walmart rund 265 Millionen Kunden in 11.496 Filialen in 27 Ländern mit 56 verschiedenen Markenamen.

Die Analysten vergaben in den letzten Wochen überwiegend Kaufempfehlungen für die Aktie von Walmart. In 2020 sind gegenwärtig 36 Analysen zu finden. Das höchste Kursziel liegt bei 160,00 US-Dollar und stammt von BMO Capital Markets, das niedrigste Kursziel hingegen wurde gegen Ende März von Exane BNP publiziert und lag bei 98,00 US-Dollar. Letzteres Kursziel fiel somit in die Zeit kurz nach dem Corona-Crash am Aktienmarkt. Die meisten Kursziele sind im Bereich der 130,00 bis 150,00 US-Dollar auszumachen. Demnach könnte die Aktie von Walmart mit dem aktuellen Kurs von beinahe 150,00 US-Dollar bereits sehr ansprechend bewertet sein. Allein in den letzten drei Monaten konnte das Wertpapier über 19 Prozent hinzugewinnen. Der Konzern wird am 17. November seine aktuellen Quartalsergebnisse für das dritte Quartal 2021 (Fiskaljahr entspricht bei Walmart nicht dem Kalenderjahr, denn Walmart bilanziert jährlich zum 31. Januar. Das Fiskaljahr 2020 endete bei Walmart folglich am 31. Januar 2020) präsentieren.

Betrachtet man sich die langfristige Entwicklung der Konzernzahlen, so erkennt man recht schnell, dass Walmart eine „dicke Cash-Cow“ ist. Die Umsätze stiegen in den letzten Jahren zwar nur langsam, aber sie stiegen eben stetig. Von 2016 von rund 478,6 Milliarden US-Dollar Umsatz ging es regelmäßig ohne Rückschritt auf rund 524,0 Milliarden US-Dollar Gesamtumsatz in 2020 hinauf. Beim Jahresüberschuss sieht es zwar alles andere als regelmäßig aus, doch der Konzern verdiente in den letzten Jahren durchweg Milliarden von US-Dollar, im Geschäftsjahr 2020 lag der Jahresüberschuss bei rund 14,9 Milliarden US-Dollar. Die Aktie ist nicht nur etwas für Swing-Trader, sondern vor allem für langfristige Investoren. In den letzten fünf Jahren hat sich das Wertpapier nämlich nicht nur mit einer Performance von über 130 Prozent mehr als verdoppelt, sondern auch die Dividende stieg seit Jahren ohne erkennbaren Rückschritt an. Für das Geschäftsjahr 2020 wurden 2,16 US-Dollar je Stammaktie ausgeschüttet. Im Geschäftsjahr 2020 betrug der Gewinn je Aktie (EPS) 4,93 US-Dollar. Die Bilanzprognose deutet auch für das Geschäftsjahr 2021 auf erfreuliche Konzernzahlen hin. Der Umsatz wird auf 549,5 Milliarden US-Dollar, der Gewinn je Aktie auf 5,32 US-Dollar prognostiziert. Dies spräche auch für eine nochmals höhere Dividende.

Für das zweite Quartal 2021 wies das Unternehmen einen Umsatz von 137,7 Milliarden US-Dollar aus - dies entsprach einem Sprung von 5,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal 2020 (damals noch 130,4 Milliarden Umsatz). Eines fällt bei der genaueren Analyse aber sofort auf, nämlich ein Plus von 97 Prozent. Man glaubt es kaum, aber die Online-Umsätze bei Walmart stiegen im Berichtsquartal Q2/2021 tatsächlich mit rund 97 Prozent enorm an.

Walmart gibt Gas - das Onlinegeschäft soll Amazon nicht kampflos überlassen werden

Zuletzt gab sich Walmart kämpferisch und will nun an Amazon über Jahre verlorengegangenes Terrain zurückerobern. Vor allem zielt man nun auf die Amazon-Prime-Kunden ab. In den USA zahlt man als Amazon-Prime-Kunde 12,99 US-Dollar pro Monat oder 119,00 US-Dollar jährlich. Wer bei Amazon das Jahres-Abo abschließt, der bekommt neben Prime Video, werbefreiem Musik-Streaming, unbegrenzten Lesespaß auch unbegrenzten Platz für das Speichern von Photos. Das Online-Abo von Walmart startet nun ab dem 15. September 2020. Das Angebot von Walmart nennt sich „Walmart+“ und kostet 12,95 US-Dollar monatlich oder 98,00 US-Dollar jährlich. Man hat den Amazon-Preis somit auf der Jahresbasis erheblich unterboten, doch bei einem genaueren Blick auf das Angebot erscheinen diese 98,00 US-Dollar als wesentlich zu teuer. Es bleibt somit fraglich, ob man so Amazon-Kunden locken kann, denn es fehlen nun einmal zusätzliche „Goodies“ wie freies Streaming von Musik, freies Streaming von Videos, Onlinespeicher und weitere Pluspunkte (was nicht ist, kann aber noch werden, denn Walmart kaufte in 2010 „Vudu“, die über 10.000 Filme und TV-Serien im Streaming-Verfahren anbieten können). Außerdem muss der Online-Kunde bei Walmart mindestens für 35 US-Dollar einkaufen, um seine Ware frei Haus zu erhalten. Das ist bei Amazon Prime nicht der Fall. Immerhin bietet Walmart über 160.000 Produkte an, die man im Rahmen der unbegrenzt kostenlosen Lieferungen bestellen kann und am gleichen Tag geliefert bekommen soll. Das kann vom Kühlschrank über Autoreifen auch Bananen oder Milch umfassen. Zumindest die US-Automobilisten könnte man locken, denn „Walmart+“ beinhaltet einen Discount von bis zu 5 Cent pro Gallone Treibstoff an den an Walmart-Supermärkten angebundenen Tankstellen, sowie bei Murphy USA, Murphy Express und möglicherweise auch bald bei Sam´s Club Tankstellen. Die Idee mit „Walmart+“ wirkt zudem nicht gerade als der große Wurf, es wirkt eher wie alter Wein in neuen Schläuchen, denn zuvor gab es bereits Walmart´s „Delivery Unlimited“. Wer schon Mitglied bei „Walmart Delivery Unlimited“ ist, wird nun bald in „Walmart+“ automatisch einsortiert werden. Interessant ist besonders aber ein Feature, denn mit einem „Walmart+“-Abo können Kunden im Walmart-Store mit ihrer auf dem Smartphone installierten „Scan & Go Mobilapplikation“ dann im Supermarkt auf Einkaufstour gehen, die Käufe scannen und ohne sich an der Schlange an der Kasse anstellen zu müssen, aus dem Laden spazieren. Die Kunden bezahlen in diesem Fall mit ihrem Smartphone direkt über die „Scan & Go“-App.
Das Abo von Walmart+ ist mit 98 US-Dollar im Jahr günstiger als Amazon Prime, doch fehlen zusätzliche Goodies wie das kostenlose Steaming.

Kann Walmart bei Lebensmitteln eher punkten – Zusammenarbeit mit Instacart kann helfen

Im Testbetrieb befinden sich derzeit in vier Märkten im US-Bundesstaat Kalifornien in Los Angeles, San Fransisco, San Diego und in Oklahoma in Tulsa ein Projekt zur Lieferung am Tag der Onlinebestellung (vier Märkte kling lächerlich wenig denkt man vielleicht erst, doch die Metropolregionen dieser vier Städte addieren sich auf eine Bevölkerung von über 22 Millionen Menschen - ein enormer Pilottest folglich). Auf diese Weise will man den zu Amazon zuzuordnenden Lebensmittelhändler „Whole Foods“ mit den Dienstleistungen namens „Amazon Fresh“ und „Amazon Prime Now“ angreifen. In diesem Bereich greift Walmart auf die Dienste von „Instacart“ - ein US-Lebensmittelliefer- und Abholservice - zurück. Es ist sehr gut möglich, dass Walmart in diesem Business eher Erfolg haben wird, da die landesweiten Supermärkte diesen Service über ihr Sortiment anbieten und somit vor Ort mitsteuern können. Das Netz an Walmart-Läden ist da einfach wesentlich überlegen. Die Lieferung am selben Tag könnten rund 2.700 Walmart-Läden von den insgesamt über 4.700 Walmart-Läden anbieten. Das könnte also für Walmart im Vergleich zu Amazon´s „Whole Foods“ eher in der Breite klappen. Vor allem hat sich gerade durch die Corona-Pandemie im Online-Geschäft eine zusätzliche Chance für die großen Unternehmen im Einzel- und gerade im Lebensmittelhandel ergeben. Viele US-Bürger haben aufgrund der vielen Lockdown-Maßnahmen (und Stay-at-home-Orders) zwangsläufig online shoppen müssen, da viele Geschäfte entweder geschlossen waren oder man eben aufgrund der Angst vor Ansteckung nicht in den herkömmlichen stationären Handel zum Einkauf wählen wollte. Walmart könnte hier zukünftig also sogar die Nase vorne haben, insbesondere sollte die Zusammenarbeit mit „Instacart“ Früchte tragen. Man gibt an, von Lebensmitteln, Alkohol, Drogerieartikeln bis hin zu Elektronikartikeln innerhalb einer Stunde an die Kundentür liefern zu können - das kann Amazon schwerlich leisten. Die Zusammenarbeit mit „Instacart“ ist ohnehin bei Walmart nicht neu, denn sie besteht schon für Walmart´s Sam´s Club-Kunden (zu Walmart gehörend). Bei aller Liebe zum Online-Shopping und zur Lieferung an die Haustür muss auch noch auf ein weiteres Phänomen hingewiesen werden, was sich gerade enorm zu Zeiten der Pandemie gezeigt hat. Viele Kunden suchen und bestellen online, wählen aber den Pick-up-Service vor Ort der Walmart-Filiale. Die Einkäufe stehen an ausgewiesenen „Pick-up-Points“ für den Kunden bereit zur Abholung. Diese Art des Einkaufs hat sich während der Corona-Pandemie enorm gesteigert und Amazon kann in diesem Bereich überwiegend nicht punkten.

Fazit

Wie immer der Kampf zwischen Amazon und Walmart auch ausgehen mag, Amazon hat immerhin 15 Jahre Vorsprung im Online-Business und ist ganz besonders technologisch betrachtet enorm weit. Walmart hat zwar durch seinen stationären Handel vor Ort einen enormen logistischen Vorteil, um das Online-Angebot besser und vor allem am selben Tag oder gar in nur einer Stunde zum Kunden zu „bringen“, doch auf das Gesamtsortiment und die vielen weiteren Segmente betreffend, ist Amazon eben auch sehr breit aufgestellt. Die Felder „Technologie, Digitalisierung bis hin zur künstlichen Intelligenz“ werden bei Amazon bereits angewendet. Walmart kommt da in vielen Bereichen noch analog und wie ein Dinosaurier daher. Mit einem stetig wachsenden „E-Commerce“-Bereich wird sich Walmart noch länger schwertun. Abschreiben sollte man den Handelsriesen dennoch nicht. Gelingt Walmart nun auch noch der Coup mit „TikTok“, so könnte man auf einen Schlag enorm viele Kundendaten kommerzialisieren. Mit einer offiziellen Firmenmitteilung vom 27. August 2020 bekundete Walmart in angestrebter Partnerschaft mit Microsoft (NASDAQ:MSFT) Interesse an "ByteDance Ltd.´s" TikTok-Service in den USA. Es ist in erster Linie ein Deal, um den E-Commerce-Kanälen von Walmart einen kräftigen Schub zu verleihen, denn der US-Bereich der Video-App TikTok hat über 100 Millionen Nutzer (das entspricht somit beinahe einem Drittel der US-Bevölkerung). Walmart könnte auf der einen Seite einen Anteil des auf TikTok gemachten Umsatzes einstreichen oder auch TikTok als Werbeplattform nutzen, schließlich hat Walmart ja auch einen Onlinemarktplatz für Drittparteien. Es ist ein typisches Geschäftsmodell, dass Social Media, digitales Shopping und letztlich auch traditionelles Shopping miteinander verbindet und eben ergänzt. Walmart würde zum Beispiel durch TikTok in Zusammenarbeit mit Microsoft auf einen Schlag viel moderner und würde eben seine Reichweite online extrem erhöhen.

Mit den Handelsplattformen von Admiral Markets können Anleger und Händler mittels CFDs profitieren und zum Beispiel CFDs auf Indizes wie den EuroStoxx50, den Dow Jones, den NASDAQ100, den S&P500 oder auch den DAX handeln. Dies funktioniert sowie auf steigende, als auch auf fallende Kurse. Zusätzlich kann auch die Strategie des „Stockpickings“ mittels CFDs auf Einzelaktien abgedeckt werden. Anleger und auch Trader können Aktien-CFDs kaufen (Long) oder gegebenenfalls auch verkaufen (Short). Dies wäre beispielsweise auch bei den CFDs auf Aktien der hier beiden vorgestellten Unternehmen „Amazon.com“ und „Walmart“ möglich.

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