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Wo sind die Kräfte, die der Eurozone den Untergang prophezeiten?

Veröffentlicht am 24.11.2017, 10:15
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Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1.1846 (07.50 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1.1825 im europäischen Geschäft markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 111.53. In der Folge notiert EUR-JPY bei 132.12. EUR-CHF oszilliert bei 1.1635.

Wo sind die von vielen Medien so profund forcierten Protagonisten, die der Eurozone den Untergang prophezeiten, die die Strukturreformen nach Aristoteles in der Eurozone sportlich ignorierten und diese Restrukturierungspolitik nicht goutierten, die nicht die Qualitätsmängel am Wachstum in den USA und dem UK (Kredit) erkennen wollten und wollen? Wo sind die Kräfte, die die Eurozone wegen der Haushaltsdefizite abschrieben und heute die kritischen Defizitlagen in den USA außer Acht lassen? Es ist von dieser Seite so irritierend still geworden …

Wenn man sich ein Stück weit zurücklehnt und die letzten Jahre Revue passieren lässt, dann fällt eine ausgesprochene Asymmetrie in der Begleitung vieler „Experten“ und auch den Mainstreammedien auf. Diese Asymmetrie wendete sich gegen Kontinentaleuropa, da sie verdiente Kapitalströme von Kontinentaleuropa fernhielt. Das sollte sich ändern.

Eine Seite ist die Konjunktur, eine andere Seite ist die Struktur, eine weitere Seite ist die Politik. Werden unsere kontinentaleuropäischen Eliten, die verpflichtet sind, unsere Interessen zu vertreten, die Fehler der Vergangenheit (z.B. EU-Erweiterung bei nivellierten Standards, wer latent nivelliert, hat am Ende kein Niveau!) anerkennen und daraus die bitter notwendigen Rückschlüsse ziehen (Europa der zwei Geschwindigkeiten)?

Eine EU-27 ist außenpolitisch nicht handlungsfähig. Dieser disharmonische Chor liefert die Steilvorlage dafür, dass das ökonomische Powerhouse (Hidden Champions) außenpolitisch nicht angemessen stattfindet. Wie sagte ein chinesischer Zentralbanker in einem bilateralen Gespräch so treffend: „Europa findet außenpolitisch nicht statt. Mit wem sollen wir reden? Brüssel, Berlin, Paris, London, Warschau oder Athen?“

Kontinentaleuropa hat etwas Besseres verdient, um eigene Interessen in eine sich dynamisch verändernde Welt zu tragen (und nicht „Fehler“ Dritter still mitzutragen). Der Brexit und auch die Präsidentschaft Trumps sind Katalysatoren, das sich öffnende Fenster einer historischen Chance der Emanzipation in der Außenpolitik zu nutzen, um die seit 1973 andauernde pubertäre Phase in der Außenpolitik der EU zu überwinden.

„Food for thought!“

Gestern durften wir uns an der Veröffentlichung der Einkaufsmanagerindices der Eurozone nach der Lesart von Markit erfreuen. Die Fakten waren per Berichtsmonat in der Erstschätzung einfach sensationell. Alle Indices übertrafen die Prognose (in Klammern) deutlich.

Der Index für den Sektor Produktion legte von 58,5 auf 60,0 Punkte zu (58,3). Das Thema Überhitzung darf diskutiert werden.

Der Index für den Sektor Dienstleistungen stieg von 55,0 auf 56,2 Zähler (55,1). Das ist sportlich.

Der im nachfolgenden Chart abgebildete Composite Index verzeichnete in der Folge eine Zunahme von 56,0 auf 57,5 Punkte (56,0).

1

Profis wissen, dass Arbeitsmarktindikatoren nachlaufende Indikatoren sind. Der Beschäftigungsindex markierte den höchsten Stand seit dem Jahr 2000!

Anders ausgedrückt kommt jetzt der Beschäftigungssektor in Fahrt mit wiederkehrenden Einkommen als Treibsatz für die weitere Expansion des BIP. Die Folge der Preiseffekte aus dieser Entwicklung ist nicht eine Frage nach dem „ob“, sondern bestenfalls nach dem „wann“.

2

Auch Japan liefert profunde Entwicklungen. Der Nikkei Manufacturing Index nahm per Berichtsmonat November von zuvor 52,8 auf 53,8 Punkte zu und markierte damit den höchsten Wert seit 2013.

Global ist die Wirtschaft von einer leicht zu nehmenden Dynamik geprägt. Per 2018 drängt sich ein Wachstumsbild in Richtung 4% auf (IWF Prognose 3,7%). Ich verweise darauf, dass dieses Jahr kein Jahresausblick 2018 erstellt wird.

Aufstrebende Länder mit dem Projekt „One Belt – One Road“ und Kontinentaleuropa liefern bezüglich der Expansion den besten qualitativen Hintergrund.

Aktuell ergibt sich ein Szenario, das eine positive Haltung bezüglich der Bewertung des Euros favorisiert. Erst ein Unterschreiten der Unterstützungszone bei 1.1680 - 10 negiert den positiven Bias des Euros.

Viel Erfolg!

''Um den gesamten Bericht zu lesen, klicken Sie bitte auf den untenstehenden Link''

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