Top-Thema
Der Technologiekonzern Apple (NASDAQ:AAPL) hat sich seinem dritten Geschäftsquartal inmitten der Corona-Pandemie robust gezeigt und einen Umsatz stärker als erwartet gesteigert. Der Konzern profitierte von der starken Nachfrage nach Apps und Geräten für die Arbeit von zu Hause und konnte eine Abkühlung im iPhone-Geschäft vermeiden. Der Apple-Board segnete zudem einen Aktiensplit im Verhältnis vier zu eins ab, mit dem die Aktie einer breiteren Investorenbasis zugänglich gemacht werden soll. Apple erzielte einen Umsatz von 59,69 Milliarden US-Dollar, obwohl eine neue Welle von Coronavirus-Ausbrüchen in den USA das Unternehmen zwang, erneut Geschäfte zu schliessen. Der Gewinn stieg um etwa 12 Prozent auf 11,25 Milliarden Dollar oder 2,58 Dollar pro Aktie. Analysten hatten für das am 27. Juni beendete Quartal Einnahmen in Höhe von 52,24 Milliarden Dollar erwartet. Technologieunternehmen haben sich in der Krise besser gehalten als andere Branchen, weil ihre Waren und Dienstleistungen gefragt sind, wenn Menschen auf Telearbeit angewiesen sind und sich weniger ausserhalb des Hauses aufzuhalten. Die Aktie kletterte im nachbörslichen Handel um 5 Prozent.
Aktien Schweiz
Der SMI verlor 1,7 Prozent auf 10.095 Punkte. Im Tagestief hatte der Index bei 10.008 Punkten gelegen. Für die Nestle-Aktie ging es nach durchwachsenen Geschäftszahlen um 0,7 Prozent nach unten. Zwar sei beim organischen Wachstum die Erwartung einen Tick übertroffen worden, allerdings habe Nestle (SIX:NESN) sie für das Gesamtjahr danach gesenkt, hiess es im Handel. Als "angesichts der Krise sehr ordentlich" wurden die Ergebnisse der Zementhersteller gesehen. Sowohl Lafargeholcim als auch Heidelbergcement seien einen Tick besser als erwartet durch die Coronavirus-Krise gekommen, hiess es. Lafargeholcim reduzierten sich um 2,6 Prozent. Für die Aktien der CS Group ging es um 1,6 Prozent abwärts. Die Bank steht nach Einschätzung von Morgan Stanley (NYSE:MS) gut da. Der Vorsteuergewinn auf Konzernebene habe dank eines starken Handelsergebnisses im Investmentbanking die Erwartungen im zweiten Quartal um 38 Prozent übertroffen. UBS (SIX:UBSG) verloren 2,3 Prozent und Swiss Re büssten 4,4 Prozent ein.
Aktien international
Europa
An den europäischen Aktienmärkten ging es am Donnerstag deutlich nach unten. Sowohl in Deutschland wie auch in den USA erlitt die Wirtschaft im zweiten Quartal einen historischen Einbruch. Aber auch die Sorge vor einer zweiten Corona-Welle lastet mit den teils besorgniserregend hohen Infektionszahlen auf der Stimmung der Investoren. Der DAX verlor 3,5 Prozent auf 12.380 Punkte, der Euro-Stoxx-50 notierte 2,8 Prozent tiefer bei 3.208 Punkten. Die Anleger mieden vor allem die zyklischen Sektoren, während sich die defensiven etwas besser hielten. Der Einbruch der Wirtschaftsleistung in Deutschland wie auch in den USA im zweiten Quartal in Folge der Corona-Pandemie und des Lockdowns wird als historisch eingestuft. Die Commerzbank (DE:CBKG) spricht von einer "erwarteten Katastrophe" beim deutschen BIP-Rückgang um 10 Prozent im zweiten Quartal. Die Frage ist nun, wie schnell sich die Wirtschaft von dem Schock erholen kann. Als "eigentlich okay" im erwartet negativen Rahmen wurden die Geschäftszahlen von VW (DE:VOWG) gesehen. Die Dividendensenkung indes belastete, VW fielen um 6,1 Prozent.
USA
Ein historischer Einbruch des US-Bruttoinlandsprodukts für das zweite Quartal hat am Donnerstag an der Wall Street für Abgaben gesorgt. Das BIP ist wegen des coronabedingten Lockdowns um annualisiert 32,9 Prozent eingebrochen. Experten hatten sogar einen noch etwas höheren Rückgang erwartet. Auch am US-Arbeitsmarkt bleibt die Lage weiter angespannt, wie die wöchentlichen Daten zu den Erstanträgen zeigten. Allerdings konnten sich die Indizes im Verlauf wieder von ihren Tagestiefs erholen. Am Vortag hatte die US-Notenbank bekräftigt, die Konjunkturerholung mit allen Möglichkeiten zu unterstützen. Der Dow-Jones-Index verlor vor diesem Hintergrund 0,9 Prozent auf 26.314 Punkte. Im Tagestief war er schon bis auf 25.992 Punkte abgerutscht. Der S&P-500-Index fiel um 0,4 Prozent auf 3.246 Punkte. Für den Nasdaq-Composite ging es dagegen um 0,4 Prozent auf 10.588 Punkte nach oben. UPS hat weitaus bessere Ergebniszahlen vorgelegt als erwartet wurde. Die Aktie sprang um 14,4 Prozent nach oben. Die Papiere von Eastman Kodak gaben nach zunächst erneuten Gewinnen um 10,2 Prozent auf 29,83 Dollar nach. Für Paypal ging es um 4,3 Prozent aufwärts nach starken Quartalszahlen und einem bestätigten Ausblick.
Asien
Am Freitag lässt sich an den Börsen in Ostasien und Australien keine einheitliche Tendenz ausmachen. Während es in Japan und Australien mit den Kursen nach schwachen Vorgaben aus den USA kräftig nach unten geht, halten sich die chinesischen Aktienmärkte recht gut, nachdem der offizielle Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe in China überraschend gestiegen ist. Die Technologiewerte in der Region erhalten Rückenwind von den überzeugenden Quartalsausweisen, die Apple, Amazon (NASDAQ:AMZN) und Facebook (NASDAQ:FB) am Donnerstag nach US-Börsenschluss vorgelegt haben.
Anleihen
Mit den schwachen US-Konjunkturdaten waren Anleihen am Donnerstag wieder verstärkt gesucht. Steigende Notierungen drückten die US-Zehnjahresrendite um 2,8 Basispunkte auf 0,55 Prozent, den niedrigsten Stand seit April.
Analysen
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