
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Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1.1890 (08.10 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1.1861 im US- Geschäft markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 112.38. In der Folge notiert EUR-JPY bei 133.60. EUR-CHF oszilliert bei 1.1546.
Wie erwartet hat die US-Notenbank den Leitzins in der Spanne zwischen 1,00-1,25 Prozent belassen. Der für die Fed relevante Deflator für Konsumausgaben liegt mit 1,4% noch weit unterhalb der angestrebten Inflationsrate von 2,0%, auch wenn die letzten Inflationszahlen zeigten, dass temporärer Preisdruck im Energiesektor durch die Hurrikans ausgelöst wurde. Hier sollte sich aber kurzfristig wieder eine Mäßigung einstellen, da Raffinerien, die zur Schließung gezwungen wurden, bereits wieder den Betrieb aufgenommen haben bzw. die Vorbereitungen hierfür laufen. Dennoch lieferte die Fed Hinweise, dass es noch in diesem Jahr zu einer weiteren auf dann insgesamt drei Erhöhungen in diesem Jahr kommen soll.
Das größere Thema war abseits der Schlüsselzinsen die Frage wie die Notenbank ihre Bilanzsumme reduzieren wird. Hinweise hierzu wurden bereits auf der Juni-Sitzung gegeben, allerdings ohne den Hinweis wie die terminliche Komponente ausgestaltet sein wird.
Dieser Passus wurde nun geliefert. Man wird bereits im Oktober damit anfangen, die Bilanzsumme um 10 Mrd. USD monatlich zu reduzieren und jedes weitere Quartal um 10 Mrd. USD je Monat aufstocken. Final soll die Reduzierung bei 50 Mrd. USD im Monat liegen. Aufgrund der gigantischen Bilanzsumme von 4.500 Mrd. USD relativieren sich diese Summen allerdings. Eine unterbrechungsfreien Zeitraum vorausgesetzt würde das Abbau-Case mindestens ein Jahrzehnt dauern!
Diese Nachricht wurde von den Börsen positiv aufgenommen, denn die Märkte waren gut auf dieses Vorgehen eingestimmt und es besteht kein Grund kurzfristig von steigenden Zinsen (und merklich attraktiveren Renditen auf Anleihen in den USA auszugehen). Daran wird auch der sehr wahrscheinliche Zinsschritt im Dezember wenig ändern.
Profiteur der Meldung war der US-Dollar, der nach schwachen Wochen wieder zulegen konnte und gegenüber allen Außenwährungen deutlich aufwertete.
Global profitierten auch Börsen außerhalb der USA, insbesondere Japan, deren exportlastige Wirtschaft durch einen günstigeren Yen-Wechselkurs ebenso wie Europa günstiger bewertet wird.
Aber nicht vornehmlich Wechselkurseffekte sorgen dafür, dass die Aktienstimmung weltweit von Optimismus geprägt ist. Es liegt an der verbesserten Verfassung der Weltwirtschaft, die in diesem Jahr nach OECD-Zahlen um 3,5% und in 2018 um 3,7% wachsen soll. Dabei kommt der stärkste Beitrag aus den Schwellenländern, die dynamischer wachsen als die Industrienationen wie Deutschland, das in diesem Jahr um 2,2 und im kommenden Jahr um 2,0% zulegen soll.
Das Vereinigte Königreich ist gegen den Trend aufgestellt und mit einer abnehmenden Dynamik konfrontiert. So soll es in 2017 noch um 1,6% wachsen und im nächsten Jahr lediglich um 1,0%. Der Brexit lässt grüßen…
Erholt zeigten sich die Einzelhandelsumsätze in UK im Berichtsmonat August mit einem Zuwachs von 2,35%. Nach 1,4% im Vormonat war dies ein positives Zeichen, das in dieser Form auch nicht erwartet worden war. Die Experten gingen von einer Rate auf Juli-Pace aus. Ein Grund zum Feiern ist die Zahl allerdings nicht, denn auch dieser Monat bleibt deutlich unter dem Schnitt der letzten zwölf Monate von 3,6%. In 2016 lag die Gesamtrate mit 4,9% Zuwachs ebenfalls deutlich höher.
In den vergangenen Tagen zeigte der US-Hausmarkt, dass die Plateaubildung immer mehr bezweifelt werden darf. Zuletzt zeigten sich deutliche Schwächesignale. Wie wirken sich hier steigende Zinsen aus, wenn die Depotwerte einmal stagnieren oder fallen sollten?
Das Niveau der Vormonate konnten die Hausverkäufe in den USA im August nicht halten. Mit 5,35 Mio. Einheiten lagen die Verkäufe 1,7% unter dem Juli Wert aber noch immer leicht (0,2%) über dem Vorjahreswert.
Die Verkäufe von Einfamilienhäusern waren rückläufig (-2,1%), während mehr „Condos“ Eigentumswohnungen (+1,7%) an den Mann/die Frau gebracht wurden.
Fazit: Die Fed signalisiert den Ausstieg aus der lockeren Politik. Das macht sie geschickt, wenn man sich die Dimension des Paketes anschaut stellt man fest, dass es ein sehr zäher Weg wird. Die lockere Geldpolitik bleibt uns auch in Übersee längere Zeit erhalten, da der Fahrplan nun für mindestens 1,5 Jahre festgelegt ist und weitere Zinserhöhungen über den Dezember hinaus mehr als fraglich sind. Auch in den USA ist die Inflation nach den Maßstäben der Notenbank zu niedrig, um nachhaltig eine Zinswende zu starten.
Aktuell ergibt sich ein Szenario, das eine positive Haltung bezüglich der Bewertung des Euros favorisiert. Erst ein Unterschreiten der Unterstützungszone bei 1.1650 – 80 negiert den positiven Bias des Euros.
Viel Erfolg!
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