Die Aussicht auf weiter steigende Zinsen hat Anleger zu Wochenschluss aus dem US-amerikanischen Aktienmarkt getrieben. Einzig und allein der Bankensektor notierte im grünen Bereich. So stieg die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen erstmals seit vier Jahren über 2,8 Prozent.
Der jüngste Ausverkauf der US-Staatspapiere führte zur Ankündigung von Bill Gross, dass Staatsanleihen nun einen Baissemarkt betreten haben. In einem solchen gelten Rallyes als Korrekturen, die eine Leerverkaufschance bieten, bevor der übergeordnete Trend weiter abschwächt.
Den Stein ins Rollen brachte Anfang Januar ein Bericht, wonach China eine Verlangsamung von Staatsanleihenkäufen in Erwägung ziehe. Dies beförderte zehnjährige US-Papiere gen Norden. Zudem berichtet die DZ-Bank, dass China zunehmend unglücklich mit seinen USD-Reserven sei.
Der jüngste Paradigmenwechsel an den internationalen Finanzmärkten kurbelt vor allem Papiere im Finanzsektor an. Banken profitieren aller Regel nach, wenn die Zinsen steigen, was die Differenz zwischen den Renditen von Vermögenswerten sowie dem, was sie für Fonds zahlen, vergrößert. Tatsächlich war der Finanzsektor zum Wochenschluss der Einzige im grünen Bereich. Den S&P 500 Index hielt das aber nicht von einem tieferen Einbruch ab.
Gute US-Arbeitsmarktdaten hatten den Trend der steigenden Zinsen zusätzlich verstärkt. So sind die durchschnittlichen Stundenlöhne per Januar deutlich stärker gestiegen als angenommen. Das schürt die Hoffnung auf eine anziehende Inflation. Anleger rechnen nun mit einem steileren Zinserhöhungspfad der Fed, was bedeutet, dass die Renditen auf mittelfristiger Sicht weiter steigen. Und das ist kein gutes Zeichen für die Aktienmärkte.