Der kanadische Dollar stand zum Wochenauftakt unter Druck und so stieg der USD/CAD-Wechselkurs in die Nähe der psychologisch bedeutenden Marke von 1,3000. Die kanadische Wirtschaft wuchs weniger stark als gedacht. Das gilt derzeit als Belastungsfaktor für den CAD.
Im Januar wuchs das Bruttoinlandsprodukt um 0,1 Prozent. Auf das Jahr hochgerechnet lag das Wachstumstempo im vierten Quartal nur noch bei 1,7 Prozent. Zudem verfehlte das Wirtschaftswachstum die Erwartungen der kanadischen Notenbank, die mit 2,5 Prozent gerechnet hatte.
Experten rechnen damit, dass die Federal Reserve die Leitzinsen viermal in diesem Jahr anheben wird. Das setzt die Bank of Canada unter Druck. Schließen sich die Kanadier nicht den Amerikanern bei der Straffung der Geldpolitik an, besteht das Risiko weiterer Verluste im kanadischen Dollar.
Die kanadische Notenbank rechnet nach aktuellem Stand nur mit zwei Zinserhöhungen 2018. Angesichts des dynamischen Wirtschaftswachstums erhöhte die BoC die Leitzinsen seit Juli dreimal, aber es gibt einige Faktoren die gegen einen Zinsschritt vor Mai sprechen.
Das Wirtschaftswachstum wird wohl hinter den Erwartungen der kanadischen Notenbanker zurückbleiben. Zudem herrscht große Unsicherheit bezüglich des NAFTA-Abkommens zwischen Kanada, Mexiko und den Vereinigten Staaten von Amerika.
Ein Austritt der USA aus dem nordamerikanischen Freihandelsabkommen entspräche einer Götterdämmerung der kanadischen Wirtschaft und die BoC müsste Zinserhöhungen hintenanstellen. Eine sich fortsetzende Abwertung des Loonies gegenüber dem Greenback gilt dann als ausgemachte Sache.