Die Europäische Zentralbank hat die Geldpolitik erwartungsgemäß unverändert belassen. Nach einem Anstieg auf 1,2445 Dollar hat sich der Eurokurs zurückgezogen und ist binnen weniger Minuten um gut einhundert Pips gefallen.
Die Gemeinschaftswährung stieg zunächst nach Norden, nachdem die EZB am Donnerstag die Option aus ihrem geldpolitischen Begleittext strich, nötigenfalls die Anleihenkäufe erneut auszuweiten. Das galt am Markt als Signal für eine baldige Verschärfung der Geldpolitik.
Der EUR/USD sprang daraufhin auf den höchsten Stand seit drei Wochen, konnte das Niveau aber nicht halten als EZB-Präsident Mario Draghi seine Pressekonferenz begann und so verlor der Euro an Momentum.
Draghi sagte, dass Wechselkurse aufgrund des potenziellen Handelskriegs Risiken unterliegen. Zudem sei die Inflation immer noch gedämpft. Das bestätigte auch die Abwärtsrevision der Inflationsprojektionen für 2019.
Dank weiter nachlassender Ängste vor einem globalen Handelskonflikt ist der US-Dollar gestiegen. In den Vordergrund rückt nun der offizielle US-Arbeitsmarktbericht an diesem Freitag. Volkswirte rechnen mit einem Stellenaufbau von gut 200.000. Das Hauptaugenmerk dürfte allerdings auf der Lohnentwicklung liegen. Hinweise für weiter anziehende Löhne könnte die Furcht vor aggressiven Zinserhöhungen der Fed zurückbringen und so den Eurokurs weiter belasten.
Ein Schwächeanfall unter die Chartunterstützung bei 1,2335/30 würde die bärischen Tendenzen festigen und eine Abwärtsbewegung in Richtung 1,2300 lostreten. Eine weitere wichtige Unterstützung befindet sich bei 1,2255/50.