Cyber-Monday-Deal: Bis zu 60% Rabatt auf InvestingProJETZT ZUGREIFEN

Bayer – Analysten bleiben zuversichtlich

Veröffentlicht am 20.08.2018, 08:32
BAYGN
-
MNSN
-

Am Freitag brach die Aktie von Bayer (DE:BAYGN), nach erneuten Medienberichten, denen zufolge Monsanto (NS:MNSN) weitere Millionenstrafen aus Sammelklagen drohen, massiv ein. Die UBS-Analysten bleiben allerdings zuversichtlich und belassen das Kursziel bei 130 Euro mit der Einstufung “Buy”. Bei einem aktuellen Kurs knapp unter 80 Euro, scheint es bis dahin nun ein langer Weg zu werden. Mit dem Turbo-Bull MF1TFM setzen auch Sie auf einen erneuten Kursanstieg, mit einer Knock-Out-Schwelle von 74,17 Euro ist der Schein jedoch nur etwas für offensivere Trader.

Wir blicken auf die Einschätzung der Vontobel-Experten zum Thema Bayer und Monsanto:

Das Schadensersatzurteil gegen Monsanto hat dem neuen Eigentümer Bayer einen massiven Einbruch an der Börse beschert. Investoren sind verunsichert, wie teuer der Streit um Glyphosat werden könnte.

Das Urteil fiel überraschend scharf aus: Umgerechnet ca. EUR 250 Mio. Schadensersatz soll Bayer-Tochter Monsanto an einen Hausmeister zahlen. Dieser macht den regelmäßigen Umgang mit dem Pflanzenschutzmittel Glyphosat für seine Krebserkrankung verantwortlich und hatte geklagt. So hoch die Summen zunächst erscheinen mag, im Vergleich zu ihrem Effekt auf die Bewertung des Bayer-Konzerns wirkt sie sich eher gering aus: Rund EUR 10 Mrd. an Börsenwert büßte das Leverkusener Unternehmen am Montag in Reaktion auf das Urteil ein. Am 7. Juni 2018 hatte Bayer Monsanto für umgerechnet ca. EUR 54 Mrd. übernommen und ist mit dem Deal zum global führenden Agrochemiekonzern aufgestiegen.

Experten sehen jedoch mögliche Rechts- und Reputationsrisiken als die größten Herausforderungen für Bayer an. Das Urteil schürt somit die Sorgen, das sich Bayer mit Monsanto eine große und teure Klagewelle in den USA eingekauft hat. Denn gemäß der letzten Veröffentlichung von Monsanto bestanden bis Ende Februar 2018 bereits 5200 Klagen, die im Zusammenhang mit Glyphosat standen. Es ist anzunehmen, dass die Zahl seither weiter gewachsen ist. Die Rückstellungen des US-Konzerns für Prozesse und Rechtsstreitfälle lagen zuletzt nur bei USD 254 Mio. Die meisten Analysten und Anleger hatten offensichtlich im Vorfeld mit einer Entscheidung zugunsten von Bayer gerechnet. Dementsprechend überrascht zeigten sie sich von der Heftigkeit der Börsenreaktion.

Analysten betrachten Kursverfall als überzogen

Schadensersatzprozesse in den USA sind grundsätzlich schwer einzuschätzen. Jedoch zeigte sich vor allem in der Pharmabranche, dass die Unternehmen viele dieser Klagewellen, auch im Falle von negativen Urteilen, relativ gut abwehren können. Vor dem Hintergrund dieser Erfahrungen bewerten auch Analysten den Kursverfall als übertrieben. So verweist Markus Mayer von der Baader Bank darauf, dass die Unbedenklichkeit des Produkts bereits durch zahlreiche, auch jüngere Studien abgesichert sei. Ulrich Huwald vom Bankhaus Warburg sieht insbesondere die Unsicherheit über die möglichen Gesamtkosten aus dem Glyphosat-Verfahren als Hauptbelastungsfaktor für das Papier von Bayer.

Bei Bayer haben sich in den letzten Jahren eine Reihe von Schwachstellen und Problemen akkumuliert. Dazu gehörten beispielsweise Probleme im US-Geschäft mit freiverkäuflichen Arzneien (Consumer Health). In der heimischen Pharmaproduktion muss Bayer unterdessen mit einem Millionenaufwand einige Qualitätsmängel beseitigen, die die amerikanische Arzneimittelbehörde FDA bemängelte.

Für Monsanto ist das Gylphosat-Geschäft bisher ein wichtiger Umsatzträger. Die Pflanzenschutzsparte, die überwiegend auf Glyphosat entfällt, generierte im vergangenen Jahr USD 3,7 Mrd. Umsatz und einen Betriebsgewinn von USD 353 Mio. Das Kerngeschäftsfeld des US-Konzerns besteht aus Saatgut. Insbesondere genmodifizierte Mais- und Sojasorten, die Glyhposat resistent sind, haben den Aufstieg des Konzerns begründet.

Quelle: Vontobel, eigene Recherche

Aktuelle Kommentare

Bitte warten, der nächste Artikel wird geladen ...
Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.