Die Worte von Fed Chef Powell, die auf ein vorsichtigeres Vorgehen bei künftigen Leitzinserhöhungen hindeuten, verliehen den US-Börsen neuen Antrieb. Wir sind der Meinung, dass dies der Startschuss für die Jahresendrally ist und es noch nicht zu spät ist einzusteigen. Attraktiv sind beispielsweise der Netflix (NASDAQ:NFLX) Discounter MF86T8 mit einer Jahresrendite von 15 Prozent sowie der Discounter VA7YNN auf Amazon (NASDAQ:AMZN). Wer lieber bei den deutschen Titel dabei sein will, schaut sich den Discounter MF84D4 auf Infineon (DE:IFXGn) und den Daimler (DE:DAIGn) Bonus DS64GL an.
Ergänzend stellen wir Ihnen die Einschätzung der Commerzbank-Experten zum US-Dollar vor:
US-Dollar
Manchmal tendiert man dazu, nur das zu hören, was man auch hören möchte. So interpretierte der Markt die Worte von Fed Chef Jerome Powell, die Zinsen lägen knapp unter der geschätzten Range, die neutral für die Wirtschaft sei (für die Fed übrigens um die 3%), dahingehend, dass die Fed schon bald ihren Zinserhöhungszyklus beenden wird. Aber was Powell außerdem sagte, dass die Zinsen [derzeit 2,00-2,25%] immer noch im historischen Vergleich niedrig seien und dass das FOMC mit anhaltend solidem Wachstum, niedriger Arbeitslosigkeit und einer Inflationsrate nahe 2% rechne, blendete der Markt gekonnt aus, so dass der Dollar an Boden verlor.
Insbesondere seit den Aussagen von Fed Vize Clarida Mitte November, als der Markt zu fürchten begann, dass der Zinszyklus der Fed schneller auslaufen könnte, als zuvor gedacht, scheint der Markt jedes Wort von den Fed-Offiziellen auf die Goldwaage zu legen. Aber es ist doch einleuchtend, dass die Fed, wenn sich der Leitzins allmählich auf das neutrale Niveau zubewegt, ihren Wortlaut langsam anpassen muss und ihre Entscheidungen datenabhängiger werden. Schließlich will sie weder riskieren, dass die Wirtschaft überhitzt, aber genauso wenig, dass die Expansion abgewürgt wird. Zumal, so Powell, die Auswirkungen der aktuellen Entscheidungen oft erst in einem Jahr sichtbar werden. Das bedeutet, dass die Fed erst einmal an ihrem graduellen Zinszyklus festhält, der erst im Herbst 2019 auslaufen dürfte. Wobei 25 Bp. mehr oder weniger auch den Kohl nicht fett machen.
Außerdem möchten die Commerzbank-Experten all denjenigen am Markt, die mittlerweile in den Taubenschlag umgezogen sind, noch einen Gedanken mitgeben: wenn US Präsident Trump wirklich vorhat, seine Warnung umzusetzen, dass jetzt doch ab nächster Woche 25%-ige Zölle auf Autos für alle Länder (außer Kanada und Mexiko) eingeführt werden, wie teilweise kolportiert wird, spräche dies für steigende Inflationsraten in den USA, weiter steigende Zinsen und einen steigenden Dollar – weitere Reizthemen für den US Präsidenten, auch wenn sie hausgemacht wären.
Eigentlich hat Trump der EU und Japan zugesagt, dass erst einmal nichts in Sachen Autozölle passieren wird, solange Handelsgespräche geführt werden, die im Januar wieder aufgenommen werden sollen, aber man weiß bei ihm ja nie. Selbst wenn neue Zölle also nicht akut sind, sollten die Dollar- und Zinsbären am Markt das Thema nicht aus den Augen verlieren, denn es könnte bald wieder auf den Tisch kommen und übertriebene Sorgen vor einem schnellen Ende des Zinszyklus in den USA schlagartig zunichtemachen.
Quelle: Commerzbank (DE:CBKG), eigene Recherche