Nach der Zinssatzsenkung der PBoC und dem überraschenden Status quo der RBA stehen die Entscheidungen der Bank of Canada, Brazil (Mi), England und der Europäischen Zentralbank (Do) bevor.
Die RBA hat überraschenderweise ihren Leitzins nicht auf 3,0% gesenkt und sprach davon, dass weitere politische Lockerungsmaßnahme in den kommenden Monaten angemessen seien. Die RBA-Entscheidung gilt als strategisch clever, da Erwartungen an niedrigere Zinssätze die Anleger dazu veranlassen, ihre Aktivität aufzuschieben und niedrigere Löhne zu zahlen. In der Tat hat sich die Situation am australischen Arbeitsmarkt seit der letzten Zinssenkung durch die RBA eher verschlechtert, wobei die Arbeitslosenquote 6,4% im Jahresvergleich erreicht, und die Löhne nur mit einer sehr langsamen Geschwindigkeit steigen.
Das starke Wachstum bei den Immobilienpreisen stellte laut Governor Stevens ein wichtiges Gewicht bei der Entscheidung dar, die Zinssätze unverändert zu belassen, während ein unter dem Trend liegendes Wachstum und fallende Rohstoffpreise in den kommenden Monaten wahrscheinlich zu einer neuen Zinssatzsenkung führen werden. Der AUD/USD stieg auf 0,7842 (immer noch unter dem gestrigen Hoch von 0,7845), mit einer leicht positiven Richtung bei den Trend- und Momentumindikatoren.
Starke Angebote werden bei 0,7955/0,8000 (gleitender 50-Tagesdurchschnitt/Abwärtstrendkanal von Okt. 2014-Feb. 2015 & Optionalität) vermutet. Wir halten unser mittelfristiges Ziel gegenüber dem USD bei 75 Cent unverändert aufrecht.
Kurzer Rückblick zu TRY, ZAR und BRL
Der türkische Gesamt-CPI beschleunigte sich im Februar schneller als erwartet von 7,24% auf 7,55% im Jahresvergleich, während der Kern-CPI unerwartet von 8,63% vor einem Monat auf 7,73% im Jahresvergleich zurückgegangen ist. Die gemischten CPI-Zahlen erhöhen die Marktsorgen und fördern Erwartungen, dass die Verbesserung beim Kern-CPI wahrscheinlich die Haltung von Präsident Erdogan und der Regierung nach niedrigeren Zinssätzen neu bestärken wird, um die Verlangsamung der Wirtschaft zu dämpfen.
Auch wenn die Inflationszahlen als günstig für niedrigere Zinssätze aufgefasst werden, so sollten das türkische Länderrisiko und der mögliche Anstieg der Risikoprämie vor den Wahlen im Juni weiterhin die Missbilligung des Marktes für weitere Zinsmaßnahmen verstärken. Die zurückhaltende Tendenz in der Geldpolitik der CBT ist für eine Kerninflation unter 7,00/7,50% in der ersten Jahreshälfte nicht unterstützend.
Am Mittwoch wird die brasilianische Zentralbank ihre Selic Rate wohl um weitere 50 Basispunkte auf 12,75% erhöhen, um sowohl den Inflationsdruck als auch das Verkaufsinteresse am BRL abzukühlen. Die Erwartungen an eine straffere Politik sollten die Short-Positionen im BRL in der ersten Hälfte der Woche beschränkt halten und den USD/BRL sogar unter die zweiwöchige steigende Basislinie von 2,8355 drücken. In der zweiten Hälfte der Woche wird die Richtung jedoch weitgehend vom USD und den NFPs am Freitag abhängen. Aufgrund der datenabhängigen Einstellung der Fed erwarten wir, dass ein starkes Ergebnis die 2,90/92 ohne Probleme herausfordern wird.
Die US-Jobdaten am Freitag werden auch für die EM im Mittelpunkt stehen, unter ihnen kommt vor allem der Verkaufsdruck auf den ZAR zurück in den Fokus. Trotz der guten BIP-Zahlen im 4. Quartal der letzten Woche (4,1% im Quartalsvergleich gegenüber 3,8% erwartet und den alten Zahlen, die von 1,4% nach oben auf 2,1% revidiert wurden) und der schnelleren Ausweitung der Privatkredite im Januar verzeichnete das südafrikanische Budget ein Defizit von 29 Mrd. neben einem Defizit von 24,2 Mrd. in der Handelsbilanz.
Ein niedrigerer Rand und niedrigere Rohstoffpreise sollten sich zumindest im ersten Quartal weiter auf die Trade Terms auswirken und den ZAR gegenüber dem stärker werdenden USD von innen heraus nach unten drücken. Bei einem überschaubaren Zeitraum von 1 bis 3 Monaten sollte die 12er-Schwelle als Fortsetzungsformation des langfristig steigenden Dreiecks in den Fokus kommen.
EURUSD Der EUR/USD bewegt sich weiter in seinem abwärts gerichteten Kanal. Weitere Schwäche in Richtung der Unterstützung bei 1,1098 wird favorisiert. Stundenwiderstände finden sich jetzt bei 1,1245 (Hoch vom 27. 2. 2015) und bei 1,1279 (Tief vom 20. 2. 2015. Langfristig deutet das symmetrische Dreieck weitere Schwäche in Richtung Parität an. Infolgedessen wird jede Stärke ihrer Natur nach nur als vorübergehend angesehen. Schlüsselwiderstände liegen bei 1,1679 (Hoch vom 21. 1. 2015) und bei 1,1871 (Hoch vom 12. 1. 2015). Schlüsselunterstützungen finden sich bei 1,1000 (psychologische Unterstützung) und bei 1,0765 (Tief vom 3. 9. 2003).
GBPUSD Der GBP/USD zeigt Schwäche wie man an dem Durchbruch durch die kurzfristig aufsteigende Trendlinie sehen kann. Stundenunterstützungen liegen bei 1,5317 und 1,5197. Ein Stundenwiderstand liegt bei 1,5459 (Hoch vom 27. 2. 2015), während sich ein Schlüsselwiderstand bei 1,5620 findet. Langfristig kann der jüngste Anstieg als eine überverkaufte Erholung gesehen werden, dessen Aufwärtspotenzial bei den Widerständen bei 1,5620 (Hoch vom 31. 12. 2014) und bei 1,5826 (Hoch vom 27. 11. 2014) gedeckelt sein sollte. Eine starke Unterstützung liegt bei 1,4814.
USDJPY Der USD/JPY nähert sich der Schlüsselwiderstandszone zwischen den Markierungen 120,48 (Hoch vom 11. 2. 2015) und 120,83. Stundenunterstützungen finden sich bei 119,50 (Tief vom 2. 3. 2015) und bei 119,12 (achten Sie auch auf den aufsteigenden Kanal). Eine Schlüsselunterstützung liegt bei 118,18. Eine langfristig bullische Tendenz wird favorisiert, so lange die Schlüsselunterstützung bei 110,09 (Hoch vom 1. 10. 2014) hält. Auch wenn eine mittelfristige Konsolidierung möglicherweise unterwegs sein sollte, so finden sich dennoch keine Anzeichen für ein Ende des langfristig bullischen Trends. Ein allmählicher Aufstieg in Richtung des Hauptwiderstands bei 124,14 (Hoch vom 22. 6. 2007) wird daher favorisiert. Eine Schlüsselunterstützung findet sich bei 115,57 (Tief vom 16. 12. 2014).
USDCHF Der USD/CHF hat den Widerstand bei 0,9554 gebrochen, womit anhaltendes Kaufinteresse bestätigt wird. Ein weiterer Schlüsselwiderstand liegt bei 0,9831. Stundenunterstützungen finden sich nun bei 0,9527 (Tief vom 2. 3. 2015) und 0,9450 (Tief vom 26. 2. 2015, achten Sie auch auf die aufsteigende Trendlinie). Langfristig ist das bullische Momentum im USD/CHF nach der Aufgabe des EUR/CHF-Bodens zurückgekommen. Ein Durchbruch durch den Schlüsselwiderstand bei 0,9554 (Tief vom 16. 12. 2014) öffnet den Weg für einen weiteren Anstieg in Richtung des nächsten Schlüsselwiderstands bei 0,9831 (Tief vom 25. 12. 2014). Eine Schlüsselunterstützung findet sich jetzt bei 0,9374 (Tief vom 20. 2. 2015; achten Sie auch auf die 200er DMA).