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Fed-Vizechef Clarida lässt die Katze aus dem Sack

Veröffentlicht am 03.12.2018, 08:18
Aktualisiert 02.09.2020, 08:05

Die Marktteilnehmer sollten Richard Clarida, dem neuen Vizechef der Federal Reserve, mehr Aufmerksamkeit zuteilwerden lassen. Er ist derjenige, der die Katze letzte Woche aus dem Sack ließ, dass die US-Zentralbank die Zinssätze in Zukunft langsamer anheben werde, einen Tag bevor Bankchef Jay Powell das bestätigte.

Auch wenn Fed-Vertreter ihre Ansichten in Wortwolken von Flexibilität und Datenabhängigkeit hüllen, was sich letztlich abzeichnet, wie die Investoren schnell erkannten, ist, dass die Zentralbank im nächsten Jahr wahrscheinlich nicht mit drei oder vier Zinsanhebungen ernst machen wird, sogar wenn sie die erwartete Zinserhöhung im Dezember durchziehen.

In seiner Rede am Dienstag merkte Clarida an, dass die Mitglieder des Offenmarktausschusses der Fed (Federal Open Market Committee, FOMC) konsistent ihre Schätzungen der natürlichen Niveaus der Arbeitslosigkeit (unemployment, u*) und der neutralen Rate (r*) abgesenkt haben, als Reaktion darauf, was sich tatsächlich vor ihren Augen abspielte. Wie der frühere Wirtschaftsprofessor von der Columbia Universität und PIMCO-Berater es ausdrückte, in der “realen Welt” müssen die Notenbanker bei jeder Sitzung neue Daten analysieren. Sie müssen sich von jeglicher Idee verabschieden, wohin sie denken, dass die Konjunktur läuft und wie schnell die Geldpolitik sich anpassen muss.

Powell kamm dann am Mittwoch an die Reihe, all das in seiner vielgepriesenen Rede vor dem Economic Club in New York zu bestätigen. Er sagte, die gegenwärtigen US-Zinssätze lägen “knapp unter” dem neutralen Niveau, auch wenn sie sich seit Oktober nicht mehr geändert haben, damals, als er noch meinte, dass sie weit entfernt seien. Sogar wenn man das dahingehend interpretiert, dass er die Erhöhung vom Dezember dabei mitberücksichtigt, ist es ziemlich offensichtlich, dass er seine Schätzung, wo die neutrale Rate liegt, gesenkt hat, genau wie es Clarida sagte.

Powell löste weitere Aufregung aus, als er sagte, es gäbe keinen “vorgegebenen” Weg für Zinserhöhungen. Wie wir einen Tag später lernten, als das Protokoll der FOMC-Sitzung von Anfang November erschien, sind das genau die Worte, die damals in der Diskussion zwischen den Teilnehmern fielen.

“Sie merkten an, dass ihre Erwartungen für die Entwicklung der Leitzinsen auf ihrer gegenwärtigen Einschätzung des konjunkturellen Ausblicks fußten,” so das Protokoll. “Die Geldpolitik ist nicht auf einem vorbestimmten Kurs”. Die Anwesenden diskutierten ausführlich die Notwendigkeit das Konsensusstatement abzuändern, um seiner Flexibilität bei der Reaktion auf Konjunkturdaten Rechnung zu tragen.

Der Grund, aus dem man Clarida im Auge behalten sollte ist, dass er jetzt der höchstrangige Ökonom Bankdirektorium ist. Powell, was auch immer seine Stärken bei der Bildung eines Konsenses ist, hat nicht den Hintergrund um der Ideengeber zu sein beim Verständnis der wirtschaftlichen Kräfte, die die Geldpolitik formen.

In seiner Rede der letzten Woche erklärte Clarida geschickt, warum die Inflation immer noch hinter dem Zielwert der Fed von 2% hinterherhinkt, gemessen am Index der persönlichen Konsumausgaben (personal consumption expenditure, PCE), den die Fed bevorzugt, da die Erwerbsquote nach wie unter ihrem Wert von vor der Finanzkrise liegt und die Produktivität endlich wieder schneller steigt. Kurz gesagt, es gibt kaum Gefahr, dass die Phillips-Kurve einsetzt und die Löhne hochschießen lässt, sogar wenn die Arbeitslosigkeit noch tiefer sinkt.

Letztlich spielt es keine Rolle, ob die neue Richtung der Fed an dem Druck von Präsident Trump liegt oder ganz einfach daher rührt, dass die Notenbanker die Folgen der Zinserhöhungen auf die Wirtschaft gesehen haben. Einige Kommentatoren, wie die Redaktionsleitung des Wall Street Journals bemühten sich redlich zu betonen, dass Trumps Twittergewitter keine wie auch immer geartete Rolle gespielt hat und die Fed einfach ihre Meinung geändert hat und die Dinge jetzt wie die Wall Street sieht.

Andere, wie der Analyst Richard X. Bove lachten darüber und sagten, dass das natürlich einen Unterschied macht, wie Druck des Präsidenten schon immer gemacht hat—und das auch tun sollte. Unbeachtlich des konkreten Auslösers, die Tatsache ist, dass die Fed langsamer vorgehen will.

Jede Sitzung im nächsten Jahr wird “live” sein, d.h. es wird nachher eine Pressekonferenz geben, sodass die Änderungen an der Geldpolitik vollständig erklärt werden können, aber dies bedeutet nicht, dass es viele Änderungen geben wird. Die Kurse der Fed-Funds Futures zeigen, dass die Wahrscheinlichkeit einer Erhöhung nach der vom Dezember erst ab Juni oder Juli 2019 über 50% gesehen wird.

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