Der Halbleitergigant AMD (NASDAQ:AMD) hat am vergangenen Dienstag sehr solide Geschäftszahlen zum abgelaufenen Quartal präsentiert. Dennoch verlor die Aktie auf Wochensicht fast 8 %. Dies überrascht insofern, da die langfristigen Wachstumstreiber von AMD völlig intakt bleiben.
Im vierten Quartal legten die AMD-Umsätze im Jahresvergleich um 24 % auf 7,66 Mrd. USD zu, während der operative Gewinn sich sogar um 155 % auf 871 Mio. USD erhöhte. Das entspricht einer Ausweitung der operativen Marge um satte 500 Basispunkte.
KI-Sparte als Wachstumsmotor
Die größte Wachstumsdynamik zeigt sich weiterhin im Datacenter-Geschäft, wo der Umsatz im Jahresvergleich um 69 % auf 3,9 Mrd. USD kletterte. Besonders bemerkenswert ist das anhaltend starke Wachstum der KI-Prozessoren, die zunehmend Marktanteile gewinnen. AMDs EPYC-CPUs und INSTINCT-GPUs sind mittlerweile eine ernstzunehmende Alternative zu Nvidias dominierenden KI-Chips.
Ein entscheidender Faktor ist die massive Investition großer Tech-Unternehmen wie Microsoft (NASDAQ:MSFT), Alphabet (NASDAQ:GOOGL) und Meta (NASDAQ:META), die ihre Rechenzentrumsinfrastruktur für KI-Anwendungen weiter ausbauen. AMD hat mit der kommenden MI350-Serie, die Mitte 2025 auf den Markt kommen soll, die nächste Generation von KI-Beschleunigern in der Pipeline. Laut CEO Lisa Su wurde die Produktion der MI350-Serie sogar vorgezogen, da die Kundennachfrage deutlich stärker als erwartet ausfiel.
AMD profitiert dabei auch vom Aufkommen neuer, effizienter Algorithmen, die etwa im chinesischen Sprachmodell DeepSeek eingesetzt werden und den Einsatz von AMD-Chips als kostengünstigere Alternative zu den teuren Nvidia-Chips ermöglichen könnten. Dafür sprechen auch die jüngsten strategischen Kooperationen von AMD mit solchen Branchengrößen wie IBM (NYSE:IBM), Vultr, Aleph Alpha oder Fujitsu, die zum Ausbau ihrer KI-Anwendungen auf AMDs MI300X-Beschleuniger setzen wollen.
Ein weiteres Wachstumsfeld von AMD sind die sogenannten KI-PCs, eine neue Kategorie von Hochleistungscomputern mit integrierten neuronalen Prozessoren (NPUs). Hier setzt AMD auf die neuen Ryzen 7040 Mobile CPUs, die speziell für KI-Anwendungen optimiert sind. Sollte sich dieser Trend durchsetzen, dürfte AMD von einem anhaltenden Nachfrageboom profitieren.
Starke Prognose
Entsprechend optimistisch blickt das Management in die Zukunft und erwartet für das erste Quartal 2025 ein Umsatzwachstum von 30 %, insbesondere durch die steigende Nachfrage nach seinen KI-Chips.
Herausforderungen im Gaming- und Embedded-Geschäft
Ein Grund für die verhaltene Kursreaktion könnte die Schwäche in den Segmenten „Embedded“ und „Gaming“ sein. Während der Rückgang im Embedded-Bereich (-13%) vor allem mit der Konjunkturflaute in der Automobilbranche zusammenhängt, bleibt Gaming die Achillesferse von AMD. Der Umsatz in dieser Sparte sank im Jahresvergleich um 59 %, wobei dies teils auf eine gesättigte Marktsituation und teils auch auf die starke Konkurrenz durch den Erzrivalen Nvidia (NASDAQ:NVDA) zurückzuführen ist.
Allerdings hat AMD auf der Fachmesse CES 2025 im Januar bereits neue Gaming-Prozessoren vorgestellt, darunter die Ryzen 9000X3D-Serie, die wieder für Wachstumsimpulse sorgen könnte. Es bleibt abzuwarten, ob diese neuen Modelle den Abwärtstrend im Gaming-Segment nachhaltig umkehren könnten. So oder so macht Gaming nur etwa 10 % der Gesamteinnahmen von AMD aus und ist daher für das künftige Wachstum des Unternehmens nicht von entscheidender Bedeutung.
Wir haben nachgekauft
Ich halte den Abverkauf bei der AMD-Aktie nach diesen sehr ordentlichen Zahlen für übertrieben – zumal der Wert derzeit sehr attraktiv bewertet ist. Laut unserem Fair-Value-Rechner hat die Aktie eine Sicherheitsmarge von mindestens 25 %. Sobald sich das Anleger-Sentiment wieder aufhellt, ist eine kräftige Erholungsbewegung des Halbleiterpapiers wahrscheinlich.
Ich habe die AMD-Aktie vor wenigen Wochen neu in unser renditestarkes Qualitätsdepot aufgenommen (siehe Renditechart unten) und bleibe für das Chip-Papier weiterhin bullish.
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Hinweis auf Interessenskonflikte: Dieser Beitrag stellt eine Meinung des Autors dar. Der Autor hält Aktien des besprochenen Unternehmens: AMD. Somit besteht konkret und eindeutig ein Interessenkonflikt. Autor, Herausgeber oder Mitarbeiter beabsichtigen, die Aktien – je nach Marktsituation auch kurzfristig – zu kaufen oder zu veräußern, und könnten dabei von erhöhter Handelsliquidität profitieren. Ausführlicher Discalimer auf cashflow-profi.de/disclaimer.