Der US-Flugzeughersteller Boeing (NYSE:BA) hat in den letzten Jahren zahlreiche Skandale erlebt, die das Unternehmen stark unter Druck gesetzt haben. Trotz eines neuen Auftrags der US-Luftwaffe in Höhe von 2,56 Milliarden US-Dollar für die Entwicklung von Überwachungsflugzeugen bleibt das Vertrauen in Boeing stark erschüttert.
Zwischen Abstürzen, Produktionsfehlern und ethischen Verfehlungen
Boeing hat in den vergangenen Jahren mehrfach für negative Schlagzeilen gesorgt. Besonders schwerwiegend waren die Abstürze von zwei Boeing 737 Max-Maschinen vor fünf Jahren, die 384 Menschen das Leben kosteten. In diesem Zusammenhang lieferte das Unternehmen möglicherweise falsche Unterlagen an Gerichte, um einer strafrechtlichen Verfolgung zu entgehen. Trotz eines Vergleichs und der Einführung eines Compliance-Programms wurde Boeing im Mai 2024 vorgeworfen, gegen die Auflagen des Vergleichs verstoßen zu haben.
Die technischen Probleme reißen nicht ab: Von Problemen mit Sauerstoffmasken in 2600 Boeing-737-Maschinen bis hin zu einem Vorfall, bei dem ein Rumpfteil einer Boeing 737-9 Max kurz nach dem Start abbrach, ist das Vertrauen in die Qualität der Boeing-Flugzeuge stark beschädigt. Weitere Vorfälle, wie eine Notlandung in Istanbul und ein geplatzter Reifen bei der Landung in Alanya, verstärken die Bedenken.
Tragische Todesfälle und weitere Skandale: Whistleblower in Gefahr
Besonders brisant wurden die Probleme bei Boeing durch den Tod zweier Whistleblower, die auf Missstände im Unternehmen aufmerksam gemacht hatten. Ein ehemaliger Qualitätsmanager wurde tot aufgefunden, und ein weiterer Qualitätsprüfer starb nach einer plötzlichen Infektion. Beide Todesfälle werfen Fragen auf und verstärken den Eindruck, dass bei Boeing mehr als grundlegende Probleme bestehen. Es sind alle Zutaten für einen schwerwiegenden Kriminalfall vorhanden.
Die Zukunft von Boeing: Ein langer Weg zur Wiederherstellung des Vertrauens
Obwohl Boeing weiterhin Großaufträge erhält, wie der jüngste Vertrag mit der US-Luftwaffe zeigt, steht das Unternehmen vor einem langen und schwierigen Weg, um das verlorene Vertrauen zurückzugewinnen. Die zahlreichen Skandale und technischen Probleme haben die Öffentlichkeit stark sensibilisiert, und es wird noch einige Zeit dauern, bis Boeings Bemühungen um Qualität und Sicherheit Früchte tragen. Dennoch scheint klar, dass Boeing als wichtiger Akteur in der US-Wirtschaft als „too big to fail“ angesehen wird und alles getan wird, um das Unternehmen zu stützen. Gleichzeitig werden internationale Luftfahrtbehörden die Entwicklungen bei Boeing genau im Auge behalten müssen.
Es ist keine Überraschung, dass nach dieser Serie an Skandalen die Tage des letzten CEOs, David Calhoun, früher gezählt worden sind als zunächst geplant. Eigentlich sollte er bis zum Ende dieses Jahr auf dem Chefposten bleiben. Offensichtlich ist Calhoun untragbar geworden und wird nun durch Kelly Ortberg abgelöst. Kelly Ortberg ist kein Unbekannter in der Branche.
Kelly Ortberg war bereits im Ruhestand. Der 64-Jährige hatte zuvor viele Jahre den Luftfahrt- und Rüstungszulieferer Rockwell (NYSE:ROK) Collins geführt und arbeitete bis zu seinem Rückzug vor drei Jahren für den Rockwell-Mutterkonzern RTX (ehemals Raytheon (NYSE:RTX)). Er tritt bei Boeing wahrscheinlich einen der schwierigsten und undankbarsten Vorstandsposten an. Es wird ein sehr langer Weg aus der Krise.
Reicht diese Weichenstellung schon aus?
Wir bleiben äußerst skeptisch. Wenn wir uns den Boeing-Chart ansehen, folgt er voll und ganz unserer Prognose, die wir hier auf Investing am 31.03.2024 abgegeben haben.
Und auch jetzt sehen wir bislang keine Veranlassung, von unserer Prognose abzuweichen. Wir bleiben also bei unserer Einschätzung, dass die Boeing-Aktie noch bis auf die violette Box (NYSE:BOX) zwischen 95,45$ und 50,40$ fallen wird. Dort sehen wir die beste Chance für einen nachhaltige Trendwende. Das würde sich auch sehr gut damit decken, dass der neue CEO zunächst liefern muss. Wenn die Aktie jetzt direkt nachhaltig steigen würde, wäre das, aus unserer Sicht, ein vollkommen falsches Signal. Da liegen einfach zu viele Dinge im Argen.
Auch wenn alles aufgrund der angeführten Gründe für einen finalen Ausverkauf spricht, ist in der Alternative ein direktes Ausbrechen nach oben möglich. Die Aktie befindet sich jetzt exakt im idealen Bereich für eine nachhaltige Trendwende nach oben. Das halten wir aber für deutlich weniger wahrscheinlich als unsere Prognose. Bis das Vertrauen nicht wieder vollständig hergestellt ist, können wir jeden verstehen, der jetzt nicht mit einer Boeing-Maschine in die Ferien fliegen will – uns eingeschlossen.
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