Selbst nach einer Serie von Pannen bei Boeing (NYSE:BA) kann die Luftfahrtbranche kaum Luft holen, da nun auch Airbus (EPA:AIR) von einem ähnlichen Vorfall betroffen ist. Eine Airbus-Maschine verlor kurz nach dem Start ein Teil der Flugzeugwand, ähnlich wie zuvor eine Boeing 737 MAX 9 von Alaska Airlines. Der Vorfall ereignete sich mit einem Airbus A330neo, der in Salt Lake City, Utah, gestartet war und nach Amsterdam fliegen sollte. Doch bereits kurz nach dem Start löste sich eine Platte hinter einem der Triebwerke, was zur Umkehr des Flugzeugs und seiner Rückkehr zum Abflugflughafen führte. Glücklicherweise wurde niemand an Bord verletzt.
Die Sicherheitsdatenbank der Federal Aviation Administration gibt Aufschluss darüber, dass sich eine Pylonplatte hinter dem linken Triebwerk des Airbus gelöst hatte. Pylone sind für die Befestigung von Triebwerken am Flügel verantwortlich und spielen eine wichtige Rolle für die Aerodynamik des Flugzeugs. Trotz dieses Vorfalls flog der Airbus noch einige Stunden, bevor er sicher in Salt Lake City landete.
Diese jüngste Panne ist nur eine von vielen in den letzten Monaten, die die Luftfahrtindustrie erschüttert haben. Boeing hatte ebenfalls mit einer Reihe von Problemen zu kämpfen, darunter das Ablösen von Verkleidungsteilen während des Flugs und ein verlorenes Rad vor dem Start.
Infolge der anhaltenden Pannenserie bei Boeing hat der Vorstandsvorsitzende Dave Calhoun angekündigt, zum Jahresende 2024 zurückzutreten. Diese Entscheidung erfolgt im Rahmen einer umfassenden Umstrukturierung des Managements, die darauf abzielt, den Ruf des Unternehmens wiederherzustellen und Sicherheitsbedenken auszuräumen. Calhoun, der die Führung von Boeing nach den tödlichen Abstürzen von zwei Max-8-Jets übernommen hatte, plante, das Unternehmen zu stabilisieren und für die Zukunft deutlich besser zu positionieren. Allein die Unglückserie scheint auch unter seiner Führung nicht abzuebben.
Vor diesem Hintergrund stellen wir uns natürlich insbesondere die Frage, wie es um die Aktien von Boeing und Airbus bestellt ist
Wir haben beide Aktien-Charts im folgenden Video für euch analysiert:
Auch wenn Fliegen als sicheres Verkehrsmittel gehandelt wird – statistisch gesehen kommen im Flugzeug in der Tat weniger Menschen uns Leben als zu Fuß, auf dem Fahrrad oder im Auto – bekommt man es schon mit der Angst zu tun, wenn auf der Bordkarte Boeing steht. Man kann sich freilich fragen, weshalb es Calhoun nicht gelungen ist, das Ruder herumzureißen.
Die Umstrukturierung beinhaltet auch personelle Veränderungen. Stan Deal wird durch Stephanie Pope ersetzt, die derzeit als mögliche Nachfolgerin von Calhoun gehandelt wird. Steve Mollenkopf wird den Vorsitz des Verwaltungsrats übernehmen und die Suche nach einem neuen Vorstandsvorsitzenden leiten.
Im direkten Vergleich anhand von Kennzahlen, sehen wir, dass Airbus in den vergangenen Jahren stark aufholen konnte. Airbus hat eine höhere Marktkapitalisierung als Boeing. Im Vergleich der Benchmark, sieht Airbus auch deutlich besser aus. Allein gegenüber dem starken S&P 500 fällt Airbus im Fünfjahresvergleich etwas ab, aber dieser Vergleich ist auch nicht immer fair, denn der S&P 500 gilt nach wie vor als einer der stärksten Indizes überhaupt.
Interessant ist indes, dass sich Boeing trotz der großen Probleme beim Umsatzwachstum deutlich von Airbus absetzen konnte. Das führen wir auf viele Aufträge aus dem US-Verteidigungsministerium zurück, die immer schon ein gutes Polster für Boeing gewesen sind.
Einige Investoren hoffen auf eine erneute Präsidentschaft Trump, da sie glauben, dass das Boeing aus der Krise helfen könnte. In der Amtszeit unter Trump konnte das Papier einen erstaunlich steilen Anstieg bis auf das bisherige Allzeithoch bei knapp über 446 Dollar hinlegen. Wenn Trump Präsident werden sollte, können wir annehmen, dass es zwischen den beiden Unternehmen, Boeing und Airbus, noch einen harten Schlagabtausch geben wird, denn Trump wird Boeing bevorzugen und es Airbus denkbar schwer machen, in den USA weitere Marktanteile zu gewinnen.
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