- Der VMware-Deal ist das jüngste Ergebnis in Broadcoms Streben nach Wachstum durch Übernahmen
- Mit der Übernahme des Software-Riesen verschafft sich Broadcom einen besseren Zugang zum schnell wachsenden Markt für Rechenzentren
- Im Falle einer erfolgreichen Übernahme würde sich Broadcoms Software-Sparte nahezu verdreifachen
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Der Chipriese Broadcom (NASDAQ:AVGO) hat kürzlich seine Absicht bekanntgegeben, den Anbieter von Software-Lösungen im Bereich Cloud Computing sowie der Virtualisierung von Rechenzentrumsinfrastrukturen VMware (NYSE:VMW) für 61 Mrd. USD zu übernehmen – eine der größten Übernahmen im Technologiebereich der Geschichte.
Die Aktien des im kalifornischen San Jose ansässigen Unternehmens konnten daraufhin einen Kurssprung von 10,6 % verzeichnen. Die Aktie schloss am Dienstag bei 580,13 USD.
Und auch die VMware-Aktie profitiert von den Übernahmefantasien: Sie legte um 10,4% zu und beendete den Handel am Dienstag auf 128,10 USD.
Bei Erfolg würde der Deal laut Fortune Magazine als drittgrößte Technologieübernahme in die Geschichte eingehen, hinter Microsofts (NASDAQ:MSFT) 68,7-Mrd.-USD-Übernahme des Gaming-Giganten Activision Blizzard (NASDAQ:ATVI) Anfang dieses Jahres und Dells (NYSE:DELL) 67-Mrd.-USD-Aufkauf des Cloud-Computing- und Speicherunternehmens EMC im Jahr 2015.
Der Schritt ist die bisher größte Wette von CEO Hock Tan auf Unternehmenssoftware. Seit seinen Anfängen hat Tan Broadcom zu einem Mikrochip-Kraftpaket geformt, indem er eine Vielzahl unterbewerteter Unternehmen übernommen, dann Kosten gesenkt und die wachsende Preismacht des Unternehmens genutzt hat.
Im Jahr 2018 kaufte CEO Tan das Unternehmen für IT-Management-Software und -Lösungen CA Technologies für rund 19 Mrd. USD. Ein Jahr später setzte er seine M&A-Strategie mit der Übernahme von Symantec (NASDAQ:NLOK) für 10,7 Mrd. USD fort.
Ein strategischer Schachzug
In einem Analysten-Call am Donnerstag sagte Tan:
„VMware passt gut zur Strategie von Broadcom.“
Er fügte hinzu, dass das Unternehmen ein unverzichtbarer Anbieter von unternehmenskritischer Plattformtechnologie mit einem Blue-Chip-Kundenstamm und einem unglaublichen Innovationsmotor sei.
Der VMware-Deal ist Teil einer umfassenderen Strategie, die darauf abzielt, Broadcom bei der Diversifizierung weg von seinem Kerngeschäft, der Entwicklung und dem Verkauf von Halbleitern, hin zu Unternehmenssoftware zu unterstützen – einem Marktsegment mit starken Margen.
Der Kauf des Giganten für Cloud-Computing- und Virtualisierungstechnologie würde Broadcom einen tieferen Zugang zum schnell wachsenden Rechenzentrumsmarkt verschaffen, der die Größe der Softwaresparte von Broadcom fast verdreifachen und fast 49 % des Umsatzes des Unternehmens ausmachen würde.
Broadcom stellt eine breite Palette elektronischer Produkte her, die in verschiedenen Branchen zum Einsatz kommen, angefangen bei iPhones bis hin zu Industrieanlagen. Die von VMware entwickelte Software ermöglicht den Benutzern dagegen den Fernzugriff auf Systeme. Die Unternehmen haben derzeit keine sich überschneidenden Produkte; viele Rechenzentren verwenden die Produkte der beiden Firmen jedoch gleichzeitig.
Höhere Margen, konsistente Verkäufe
Einige Analysten begrüßen den Deal, der ihrer Meinung nach strategisch sinnvoll ist. Die Analysten von Wells Fargo schrieben letzte Woche in einer Notiz:
„Angesichts der zuletzt stark gefallenen Bewertung im Softwarebereich haben sich die Investoren zunehmend auf Broadcoms Appetit für eine weitere Übernahme im Bereich Plattform-Unternehmenssoftware konzentriert."
Weiter hieß es:
„Eine Übernahme von VMware wäre strategisch sinnvoll und würde mit Broadcoms Fokussierung auf den Aufbau einer vertieften Software-Strategie für Unternehmensinfrastrukturen übereinstimmen.“
In seiner jüngsten Analyse schreibt Bloomberg, die VMware-Übernahme ermögliche Broadcom den Eintritt in Märkte, die im Allgemeinen größere Gewinnspannen und einen konstanteren Umsatzstrom aufweisen. Auf diese Weise könne man die Volatilität des Chipsektors umgehen. Sollte Broadcom den VMware-Deal unter Dach und Fach bringen, bestünde das Geschäftsmodell des Unternehmens zu gleichen Teilen aus Halbleitern und Software, so Woo Jin Ho, Analyst bei Bloomberg Intelligence.
Nicht nur die Broadcom-Aktie ist in den letzten fünf Jahren um mehr als 120 % gestiegen, sondern auch die Dividende. Sie hat um mehr als das Vierfache zugelegt: von 1,02 USD pro Aktie pro Quartal im Jahr 2017 auf 4,08 USD. Die umfassende Reichweite von Broadcom in mehreren Branchen bietet Anlegern außerdem sowohl eine zuverlässige Einnahmequelle als auch zusätzliches Aufwärtspotenzial.
Laut einer aktuellen Mitteilung von Goldman Sachs sollten die starken Margen von Broadcom für Investoren in diesem Umfeld noch attraktiver sein, wenn sie nach Unternehmen suchen, die beim Kostenmanagement Spielraum für Fehler haben.
„Die intensive Konzentration des Managements auf Differenzierung und Führung spiegelt sich in der Bruttomarge des Unternehmens wider. Broadcom erzielt die höchsten Bruttomargen innerhalb unserer Coverage. Trotz der Zyklizität der Halbleiterindustrie (ETR:SEC0) waren die Schwankungen über die Jahre hinweg jedoch gering.“
Fazit
Broadcoms aggressiver Vorstoß in den Softwaremarkt macht die Aktie für langfristig orientierte Anleger attraktiver. Der vorsichtige Ansatz des Unternehmens im Umgang mit zukünftigen Nachfrageschocks in Kombination mit seiner Dividendenrendite macht es zu einer guten Wahl für risikoaverse Aktionäre. Darüber hinaus ist Broadcom ein Wachstumswert, der eine konstante Dividende von derzeit 4,10 USD vierteljährlich zahlt, was einer jährlichen Rendite von 2,83 % entspricht.
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