Die Märkte hatten neue EZB-Maßnahmen bereits eingepreist. Neben den am vergangenen Sonntag bereits genannten Kursentwicklungen (siehe „Börsen im Sog der EZB-Sitzung“) deutet auch die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihen von nur einem halben Prozentpunkt eine Ausweitung des QE-Programms zumindest zum Teil schon an. Und die Rendite der zweijährigen Bundesanleihen hat mit minus 0,39% sogar ein neues Allzeittief markiert, womit eine Senkung des Einlagensatzes bereits vorweggenommen wurde.
EZB setzt Anleihenkäufe in der Weihnachtszeit aus
Kurzfristig dürften die Renditen länger laufender Anleihen sogar noch weiter zurückgehen, die Kurse des Bund-Futures also entsprechend noch etwas steigen. Denn die EZB will ihre Anleihenkäufe in der Weihnachtszeit aussetzen. Dafür werden seit dem 27. November bis zum 21. Dezember mehr Anleihen erworben. Ab 22. Dezember sollen wegen der geringen Marktliquidität dann keine Bondskäufe stattfinden. Ab 4. Januar sollen die Käufe wieder aufgenommen werden. Ähnlich hatte sich die EZB auch zur Ferienzeit im Sommer verhalten.
Geldpolitik der US-Notenbank Fed belastet auch den Bund-Future
Seinen Höchststand vom April bei über 160 Punkten wird der Rentenindex aber wohl nicht mehr erreichen. Denn dagegen spricht die Politik der US-Notenbank Fed, bei der sich die Anzeichen verdichten, dass die Notenbanker um Janet Yellen im Dezember erstmals seit acht Jahren den Leitzins erhöhen. Das wird auch die Bundesanleihen nicht kalt lassen und für Renditeanstiege bzw. fallende Bund-Future-Notierungen sorgen.
Bund wird seine Anleihen zu aktuellen Zinsen nicht mehr los
Zumal es bei einer Anleiheauktion des Bundes am vergangenen Mittwoch zum wiederholten Mal zu einer Unterdeckung gekommen ist. Bei der Aufstockung von zehnjährigen Anleihen mit einem Kupon von 1% im geplanten Volumen von 3 Mrd. Euro gab es nur Gebote über 2,37 Mrd. Euro. Zugeteilt wurden letztlich Papiere für 2,08 Mrd. Euro. Die Durchschnittsrendite der Anleihen lag bei 0,49%. Investoren sind also zu den aktuellen Zinsen schon nur noch begrenzt bereit, ihr Geld dem Bund zu überlassen. Dies deutet darauf hin, dass der Bund-Future nur noch ein begrenztes Potential hat!
Trading-Chancen auf den Bund-Future
Für fallende Kurse im Bund-Future könnte folgendes Produkt interessant sein: Euro-Bund-Future WAVE Unlimited Put, WKN: XM8FCD, aktueller Hebel: 35, Briefkurs: 4,51 Euro
Wenn Sie von steigenden Kursen im Bund-Future profitieren wollen, könnte folgendes Produkt interessant sein: Euro-Bund-Future WAVE Unlimited Call, WKN: XM62SZ, aktueller Hebel: 33, Briefkurs: 4.67 Euro
Sie wollen zukünftig derartige Analysen direkt in Ihr E-Mail-Postfach bekommen? Dann melden Sie sich zu unserem kostenlosen Börsennewsletter „Geldanlage-Brief“ an auf www.geldanlage-brief.de
Ich wünsche Ihnen viel Erfolg bei der Geldanlage
Sven Weisenhaus
(Quelle: Geldanlage-Brief vom 02.12.2015)