Angesichts der Aussicht auf eine landesweite Legalisierung von Marihuana in den USA legten die Aktien einiger Cannabis-Unternehmen zu Jahresbeginn zweistellig zu. Doch unabhängig der Hoffnungen der Investoren für die Freizeit- und Heilpflanze unter der Biden-Administration kehrte Anfang März das Auf und Ab zurück, das den Sektor charakterisiert.
Viele Cannabis-Aktien entwickelten sich bis Ende Februar gut.
Unternehmen wie Tilray (NASDAQ:TLRY), Canopy (NASDAQ:CGC) (TSX:WEED), Aurora Cannabis (NYSE: ACB) (TSX:ACB) und Cronos Group (NASDAQ:CRON) (TSX:CRON) verzeichneten im Februar allesamt beachtliche Kurssteigerungen. Aber mit dem Monatswechsel in den März schmolzen die Gewinne ab. Zum Ende der ersten vollen Handelswoche im März zeichnete sich erneut eine höhere Volatilität ab.
Tilray, dessen Aktie im Februar um etwa 35% zulegte, musste in den ersten paar Tagen im März einen Teil dieser Gewinne wieder abgeben.
Bis zum Börsenschluss am vergangenen Freitag hatte die Tilray-Aktie sogar knapp über 11% auf Wochensicht verloren.
Die Aktie hat sich Ende letzten Monats gut entwickelt, nachdem sie besser als erwartete Ergebnisse bekannt gab. Es handelte sich dabei um das erste Zahlenwerk nach der Bekanntgabe der bevorstehenden Fusion mit Aphria (TSX:APHA) (NASDAQ:APHA).
Dann war da noch Canopy Growth. Die Aktien des Cannabis-Giganten schlossen gestern bei 30,86 USD und gaben damit an diesem Tag um etwa 1% nach. Damit hat sich das Minus der Aktie in der ersten Märzwoche auf etwa 5% erhöht, was wiederum zeigt, dass sie nicht immun gegen Trends im Cannabis-Sektor ist. Doch es wird sehr viel mehr brauchen als die Andeutung eines Pullbacks, um diesen stetigen Performer tatsächlich zu erschüttern.
Im letzten Jahr ist die Aktie um mehr als 100% gestiegen.
Die Anteilsscheine von Aurora Cannabis büßten letzte Woche 9% ihres Wertes ein. Sie schlossen gestern auf 9.61 USD, nachdem sie im Februar zwischenzeitlich auf bis zu 18.97 USD gestiegen waren.
Auch die Aktien der Cronos Group mussten in der vergangenen Woche einen Rückgang von rund 9% hinnehmen. Sie beendeten den gestrigen Handel bei 9,44 USD. Anfang Februar markierte das Papier ein Hoch bei 15,55 USD.
Auffällig ist bei all den Charts der Spike Anfang Februar, der mit der Meldung über die Legalisierung von Marihuana im Bundesstaat Virginia zusammenfällt.
All dies deutet auf eine Tatsache hin: Im Moment gibt es nur eine Sache, auf die sich die Investoren im Cannabis-Sektor konzentrieren und die mehr Gewicht hat als alle Fusionsgespräche, Deals oder Gewinnergebnisse eines Unternehmens - und das ist die landesweite Legalisierung in den USA.
Das ist das Einzige, worauf die Investoren im Moment warten.
Mexiko plant die Legalisierung
Der ehemalige mexikanische Präsident Vicente Fox sagte Ende letzter Woche, dass das mittelamerikanische Land voraussichtlich Cannabis legalisieren wird.
In einem Interview mit Reuters meinte Fox, der Direktor der kolumbianisch-kanadischen Khiron Life Sciences (OTC:KHRNF) ist, die sich auf den medizinischen Cannabis-Sektor konzentriert, dass die mexikanische Legislative noch in dieser Woche über die Legalisierung der Substanz abstimmen wird.
Die Gesetzesvorlage, die von Präsident Andes Manuel Lopez Orbrador unterstützt wird, stellt eine erhebliche Veränderung für Mexiko dar, das lange Zeit von kriegerischen Drogenkartellen geplagt wurde.
Der Schritt würde einen der größten Märkte für Cannabis schaffen, den viele Unternehmen der Branche, darunter Khiron Life Sciences, erschließen wollen.
Die Aktien von Khiron Life Sciences sprangen gestern um mehr als 29% nach oben und schlossen bei 42,5 Cents, womit sie wieder das Niveau vom Februar erreichten. Mit einer Marktkapitalisierung von 64,26 Mio. Dollar ist das Unternehmen immer noch relativ klein. Im letzten Jahr verloren die Aktien des Unternehmens rund 34% an Wert.