Der Euro ist auf dem Weg in die Tiefe, unter Druck gesetzt durch eine Vielzahl von Problemen im Euroraum. Da ist zum einen der andauernde Scheidungsprozess zwischen der EU und Großbritannien, der trotz der Schlagzeilen immer noch nicht gelöst ist, und nun gibt es Nachrichten von einem Ausstieg Italiens aus der Europäischen Union da die Regierung Probleme mit ihrem Budget hat.
Die Lage der Gemeinschaftswährung verschlimmerte sich, als italienische Staatsanleihen auf Berichte hin ausverkauft wurden, dass der stellvertretende Ministerpräsident des Landes gewarnt hatte, die Regierung könnte die Defizitgrenze der EU überschreiten.
Technisch gesehen, schlug der Euro auf eine Mauer von Verkaufswiderständen auf, als er die Obergrenze des Abwärtskanals erreichte, in dem er sich seit Mitte Juni befindet, der wiederum von der 100-Tagelinie (blau) “beschützt” wurde. Die solide rote Kerze von heute bestätigt den negativen Ausblick der gestrigen High-Wave (kurzer Körper, lange Dochte) Kerze. Sollte die Händler gestern über die Richtung gerätselt haben, gab es heute Einigkeit—mit dem Euro geht es abwärts.
Die Psychologie hinter einem Abwärtskanal ist, dass sowohl Käufer als auch Verkäufer sich einig sind, dass der Kurs tiefer sein sollte. Daher kaufen oder verkaufen beide Seiten zu immer tieferen Kursen.
Der jetzige Euroschwäche legt nahe, dass das Angebot auch weiterhin die Nachfrage an der Obergrenze des Abwärtskanals überwinden wird. Ein Fall unter das Niveau von 1,1600, eine Unterstützungs-/Widerstandsmarke seit Mitte Juli, wird die Wahrscheinlichkeit einer Rückkehr auf das untere Ende des Kanals erhöhen und das Tief vom 15. August von 1,1299 in Frage stellen.
Man beachte, dass die 50-Tagelinie (grün) mit dem Niveau von 1,1600 parallel läuft, was die Wichtigkeit dieser Bruchlinie von Angebot und Nachfrage demonstriert.
Handelsstrategien - Short Position
Konservative Händler sollten auf ein neues Tief unter dem vom 15. August von 1,1299 abwarten, das den Abwärtstrend bestätigte.
Moderate Händler könnten sich auf die erhöhte Wahrscheinlichkeit eines fortgesetzten Rückgangs nach einem Schlusskurs von unter 1,1600 setzen, die eine rote Linie für Bullen und Bären ist.
Aggressive Händler könnten einen Short wagen, nachdem der Euro den Handel zurück im Abwärtskanal beendet hat.
Beispielposition
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Einstieg: 1,1650
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Stop-Loss: 1,1760, über der gestrigen Sternschnuppe und der 100-Tagelinie (blau)
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Risiko: 110 pips
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Ziel: 1,1300, über dem vorangegangenen Tief
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Gewinn: 350 pips
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Risiko-Gewinn-Verhältnis: 1:3