DAX 30: Für den Dax hatte ich in der jüngsten Ausgabe eine kleinere Korrektur in Aussicht gestellt. Diesem Anspruch konnte der Index auch nachkommen, sogar das Maß der Erwartung deutlich sprengen. Die nun etwas tiefer gelaufene Korrektur konnte indes noch nichts Dramatisches bewirken, dazu ist deren involvierte Aussagekraft viel zu gering. Dennoch stellt der Abverkauf ein erstes Achtungszeichen dar und kann als die erste Etappe einer temporär größeren Korrektur angesehen werden. Die bisherige Wellenzählung habe ich nun angepasst, wenngleich der Tenor, eines intakten Aufwärtstrends, unverändert blieb.
Der Abverkauf bis unter die 1.00-Unterstützung bei 12.638 Punkten, konnte die größere Welle (C) der komplexen Korrektur (ABC-X-ABC) abschließen. Zudem kann, bedingt durch den vermiedenen Bruch der 1.62-Linie (12.224 Zähler), die erste Unterwelle (a) der nun laufenden Korrektur als abgeschlossen angesehen werden. Somit ist für die folgenden Tage, maximal 2-3 Wochen, von einer schwachen Erholung auszugehen. Mit dieser Welle bildet sich (b) der abc-Korrektur aus und kann im Zuge dessen bis zum Widerstand bei 13.096 Punkten steigen.
Rein dem Regelwerk folgend läge auch noch ein leichtes Überschreiten dieser Linie im Rahmen des Möglichen, doch kann diese Option nicht das größere Geschehen beeinflussen. Im Anschluss an (b) wird Welle (c) den Dax wieder unter Druck setzen. Aber auch auf dieser Seite ist nicht von einer Dramatisierung der Situation auszugehen. Größere Gefahren würden sich erst unterhalb des 1.62 Retracements (12.224 Punkte) einstellen.
Momentan erschwert die laufende Korrektur ein auf längere Sicht ausgerichtetes Engagement. Daher rate ich von einer Positionierung momentan noch ab. Ein sehr kleines Signal entsteht über 12.638 Punkten.
Euro Stoxx 50: Für den europäischen Leitindex Euro Stoxx 50 hatte ich eine positivere Performance erwartet. Der Index hat sich nun für die entgegengesetzte Richtung entschieden und dabei eine, gemessen an der jüngsten Performance, relativ dynamische Bewegung hervorgebracht. So dramatisch sich dieses Prozedere auf den ersten Anblick auf präsentiert, ist es dann aber auch nicht. Noch nicht, denn eine Wendung ist aktuell noch nicht erkennbar, und dennoch schließe ich eine Dramatisierung der Situation aus. Langfristig bin und bleibe ich indes pessimistisch eingestellt, wie der Langzeitchart es zeigt.
Die seit Ende Mai ́20 laufende lethargische Phase hat der Ausbildung von Welle (b) der größeren (x) gedient und wurde mit Unterschreiten des 0.62-Retracements (3.185 Punkte) als abgeschlossen angesehen werden. Der erfolgte Schlusskurs unterhalb dieser sehr aussagekräftigen Unterstützungslinie stellt der Korrektur etwas mehr Raum zur Verfügung. Das nächste und zugleich auch idealtypischen Ziel von (c) wird durch die Unterstützung bei 3.055 Punkten (1.00 Retracement) gebildet.
Sollte sich auch diese Mauer als brüchig erweisen, steht mit dem größeren 0.76-Retracement (2.870 Punkte) die letzte Bastion für ein positives Szenario, bereit. Derart dramatisch erwarte ich die Entwicklung der kommenden Wochen nicht. Wie im Chart darge- stellt, ist eine Bodenbildung auf dem Niveau des 1.00 Retracements (3.055 Punkte) nicht unrealistisch und würde zudem noch Welle (x) bestätigen können. Ein erstes Anzeichen für eine sich aufhellende Ausgangslage würde ein Sprung über das 0.62-Retracement (3.185 Punkte) darstellen.
Momentan sollte der Euro Stoxx nicht auf dem Wunschzettel stehen. Erst eine nachhaltige Trendwende würde ein Signal generieren können.
EUR/USD: Die vergangene Handelswoche war geprägt von weiteren Abschlägen aufseiten des Euros. Mit dem Anlaufen an die Unterstützung bei 1.1627 USD (0.38 Retracement) konnte die europäische Leitwährung meine jüngste Prognose sehr genau nachvoll- ziehen. Dabei ist der ausgebliebene Schlusskurs unterhalb die- ser Kursmarke im besonderen Maße positiv hervorzuheben. Dennoch bewegt sich das Währungspaar innerhalb einer Korrektur, ein Aspekt, welcher nicht in Vergessenheit geraten sollte.
Ausgelöst durch das Aufsetzen auf dem mächtigen 0.38-Retracement bei 1.1627 USD konnte sich der Euro im Verlauf des Freitagshandels wieder deutlich vom Bewegungstief entfernen. Die Korrektur kann allerdings noch nicht als abgeschlossen angesehen werden, und so sollte die 2.62-Linie (1.1497 USD) nicht aus den Augen verloren werden. Denn erst oberhalb des ebenfalls kraftvollen Widerstandes bei 1.1810 USD (0.50 Retracement) kann hiervon ausgegangen werden.
Ungeachtet dessen erwarte ich für die sich anschließenden Tage eine weitere Bodenbildung und verbunden damit eine positive Ausrichtung. Unterstützung findet diese Lesart auch in der bereits getesteten unteren Trendkanallinie. In einer ersten Etappe sollte sich der Euro über die 0.50-Linie absetzen können. Dieser Schritt kann als ein kleines Signal angesehen werden. Im weiteren Verlauf wird sich eine relativ dynamische Bewegung, ähnlich der zweiten Welle (a) einstellen und den Euro zunächst bis zum 0.62-Widerstand bei 1.2070 USD steigen lassen. Gefahren entstehen erst mit Bruch der 0.38-Linie bei 1.1627 USD.
Der Euro ist momentan dabei den Boden für einen profitablen Aufwärtstrend zu bilden. Auch wenn die Vorzeichen optimistisch stimmen, sollte das Signal bei 1.1810 USD (0.50 Retracement) abgewartet werden.