DAX auf dem Weg ins neue Rechteck
Am Black Friday, warfen wir einen Blick auf den Target-Trend-Chart des DAX, denn hier tut sich etwas:
Der DAX hat nun die obere Rechteckbegrenzung des aktuellen Rechtecks zwischen 8.413 Punkten und 9.379 Punkten erreicht und damit das Kursziel, das mit dem Überwinden der 8.413er Marke entstanden war.
Aus dieser Entwicklung lassen sich nun weitere Erkenntnisse ableiten:
Aus Sicht der Target-Trend-Methode ist der bullishe Trend damit weiterhin intakt. Kritisch wäre es gewesen, wenn der DAX diese 9.379er Marke nicht mehr erreicht hätte und dann wieder unter die 8.413er Marke, also die untere Rechteckkante gefallen wäre. Das ist nicht geschehen – ein positives Zeichen.
Aus Sicht der Target-Trend-Methode müssen Sie jetzt abwarten, ob der DAX nachhaltig in das nächst höhere Rechteck (9.379 bis 10.345 Punkte) vordringt. Das sollte eigentlich dynamisch geschehen. Im Moment sehen wir eher ein zögerliches Hineintasten. Häufig ist das schon ein erster (kleiner) Hinweis, dass es in diesem Rechteck zu „Schwierigkeiten“ kommt. Und das ist auch nur logisch, denn in diesem Rechteck wartet knapp über der blau gestrichelten Mittellinie die psychologisch äußerst wichtige 10.000-Punkte-Marke. Es ist damit eindeutig das wichtigste Rechteck der vergangenen Jahre.
Und so ist es sehr wahrscheinlich, dass der DAX, selbst wenn er kurzfristig in dieses höhere Rechteck nachhaltig eindringt, in diesem zu kämpfen hat, zumal er derzeit eindeutig überkauft ist.
Nächstes Kursziel: 10.345 Punkte!
Gelingt dem DAX der nachhaltige Eintritt in dieses höhere Rechteck ist das eigentliche Kursziel, das kennen Sie bereits, die nächste Rechteckoberkante und diese befindet sich bei 10.345 Punkten. Doch, wie gesagt, wir sollten abwarten, was im Bereich der 10.000er Marke geschieht.
Das Bärenlager
Für die Bären unter Ihnen wird es auf Tagesbasis erst wieder interessant, wenn der DAX die 8.413er-Marke unterschreitet. Ein erster bearisher Hinweis ergibt sich, wenn der DAX unter die Mittellinie bei 8.896 fällt Punkten, schließlich konnte er dann bereits die 9.000er Marke nicht halten.
Ein überhitztes Schmankerl zum Wochenende
Und ein Hinweis zum Schluss: Mittlerweile haben mich in den vergangenen Wochen mein Friseur, mein Hausarzt, eine Hausfrau und Mutter sowie eine Physiotherapeutin gefragt, wie man denn zurzeit in Aktien investieren könne – nichts gegen diese Berufsgruppen, aber es handelt sich unisono um Menschen, die sich vergangenen Jahren nicht beziehungsweise wenig mit Aktien beschäftigt haben. Da kommen Erinnerungen an 1999 und 2000 auf. Das ist tatsächlich ein wenig beunruhigend. Der einzige, aber wesentliche Unterschied zu dem Jahr 2000 ist, dass diese potenziellen Aktionäre noch zum größten Teil überhaupt nicht investiert sind. Und das wiederum passt zu einer Statistik, die ich vor kurzem im Radio gehört habe, nach der mehr als 40 Prozent der Deutschen wieder überlegen, Aktien zu kaufen (es aber noch nicht getan haben).
Es ist jetzt die Frage, ob diese Hinweise nun doch schon zumindest vorübergehend eine größere Konsolidierung einleiten oder ob der Markt mit einer Fortsetzung der Rally erst noch diese 40 Prozent reinziehen wird – und genau darüber konnten wir am Wochenende in Ruhe nachdenken.
Jochen Steffens
Stockstreet GmbH