Die internationalen Märkte zeigen sich derzeit im Bann der Virus-Angst. Dabei ist es für den Technischen Analysten nicht die Frage, wie real die Gefahr tatsächlich ist, sondern vielmehr, wie die Marktteilnehmer auf die Meldungen, die derzeit die Medienlandschaft bestimmen, reagieren. Aktuell ist die Stimmung angespannt und die Angst groß, was immer schlechte Voraussetzungen für den Aktienmarkt sind. So rasch, wie es derzeit nach unten geht, kann es bei ersten Entwarnungszeichen aber auch wieder nach oben gehen.
Langfristchart DAX
Der DAX hat mit dem Überwinden der 13.000er-Marke die Möglichkeit geschaffen, über die Rekordstände von 2017 und 2018 zu steigen. Dies ist kurzzeitig auch gelungen. Allerdings konnte das Niveau nicht gehalten werden und nun notiert der deutsche Leitindex wieder unter der großen runden Marke. Der Stochastik-Indikator hat eine Divergenz und ein Verkaufssignal generiert. Der MACD-Indikator steht ebenfalls vor einem Verkaufssignal. Ein Unterschreiten der aktuell erreichten latenten Unterstützungslinie sollte daher nicht ausgeschlossen werden.
Der Dow Jones befindet sich seit Mitte Januar in einem Abwärtstrend, der sich zum Wochenschluss noch einmal dynamisiert hat. Dieser Trend wurde durch Verkaufssignale bei den Indikatoren unterstützt. Auffällig ist in den letzten Tagen, dass der Rück- gang von anziehenden Umsätzen begleitet wird. Dies deutet darauf hin, dass die Marktteilnehmer in der Breite Gewinne mit- nehmen. Ein Unterschreiten der aktuell erreichten Unterstützungslinie ist in den kommenden Tagen wahrscheinlich, auch wenn zunächst eine leichte Erholung einsetzen sollte.
Der Nasdaq-Index hat bis Donnerstag noch versucht, den neuen kurzfristigen Abwärtstrend zu brechen. Dies ist nicht gelungen, was auch vom MACD-Indikator unterstützt wurde. Nun wird sich zeigen, ob die Unterstützung hält, oder der seit Anfang Dezember bestehende Aufwärtstrend nachhaltig gebrochen wurde.
Der DAX hat den seit Mitte August letzten Jahres bestehenden Aufwärtstrend gebrochen. Die Gefahr bestand bereits seit einigen Tagen, da der MACD-Indikator eine Divergenz gebildet hatte und der Stochastik-Indikator ein Verkaufssignal geliefert hat. Mit dem aktuellen Unterschreiten der 13.000er-Marke hat sich weiteres Abwärtspotenzial bis in den Bereich von 12.800 Punkten eröffnet. Die anziehenden Umsätze deuten darauf hin, dass die Marktteilnehmer verunsichert sind und verstärkt Gewinne mit- nehmen. Ein weiterer Rückschlag bei anhaltender „Virusangst“ ist somit wahrscheinlich.
Der Nikkei hat den seit August bestehenden Aufwärtstrend gebrochen und ist in den Bereich der langfristigen Unterstützung bei knapp unter 22.800 Punkten gerutscht. Noch sind ca. 200 Punkte Luft bis zu dieser Marke, die Unsicherheit ist aber angewachsen und ein Test der Unterstützung ist mindestens zu erwarten.
Der Euro-Bund-Future zeigt derzeit sehr gut die Flucht in den vermeintlich sicheren Hafen Anleihen. Der Kurs ist zum Wochen- schluss über den Widerstand bei rund 175%-Punkten gestiegen. Damit hat sich wieder neues Aufwärtspotenzial eröffnet. Ein Widerstand liegt nun erst wieder im Bereich von 180%-Punkten.
Der Euro konnte im Bereich von 1,10 USD zunächst an der Unterstützungslinie Halt finden. Am Freitag gab es einen kräftigen Schub an die Abwärtstrendlinie. Diese könnte mit Hilfe der Indikatoren in dieser Woche gebrochen werden.