DAX:
Die internationalen politischen Spannungen (das Wort "Handelskrieg" dürfte wohl so etwas wie das Unwort des Jahres 2018 werden) bringen aktuell ordentlich Druck auf die Börsenkurse. Da politische Börsen aber bekanntlich kurze Beine haben, sollte man sich satte 13 Prozentpunkte bzw. beinahe 1800 Punkte unter dem Allzeithoch des DAX (das war erst im Januar) so langsam auch mal seine Gedanken über Käufe und längerfristige Investments machen. Der freie Welthandel wird am Ende wohl "dann doch nicht" komplett abgeschafft werden und wenn diese Erkenntnis erst um sich greift, wird man im aktuellen Abverkauf auch schnell wieder dessen Übertreibung erkennen.
Vorerst aber dominiert noch das technisch angeschlagene Bild: Doppeltop seit 13525 und 13596, Rückfall mit Durchbruch durch die 200-Tage-Linie und, Supportverletzungen bei 12951 und v.a. 12745, Pullbacks "ungefähr dorthin" und eben nicht weiter / höher und dann Abprall bzw. Teil 2 des Abverkaufs mit bisherigem Tief bei 11818 Punkten. Formationstechnisch durfte man seit dem Break bei 12745 an knapp 11900 als Kursziel denken. Somit ist das Soll also erfüllt, das Maß muss deshalb aber nicht zwangsweise voll sein. Man bzw. wir (HS-Trading) könnte nun zwar selbstgefällig sagen "solange wir wie zuletzt jeden Monat 300 Indexpunkte hinzuverdienen, ist uns doch völlig egal wo der DAX noch hin will".
Ganz so egal ist es dann aber ja doch nicht. Also dann: Pflicht der Korrekturübung des DAX ist nunmehr absolviert, Kür mag noch kommen und auf die relative Schwäche des DAX ist seit Jahr und Tag Verlass. Aktuell ist dann auch das bisherige Jahrestief bei 11830 umkämpft bzw. verletzt, ebenso wie das Sommertief aus 2017 bei 11868 Punkten. Das wiegt erst einmal schwer und muss früher oder später dann zurückerobert werden, um charttechnische Verbesserungen ableiten zu können. Hier - also unter 11868-11830 - jedoch erst anzufangen, eine Topbildung zu sehen und formationstechnisch mal eben von 13596 minus 11868 = weiteren 1725 Punkten Abwärtspotenzial auszugehen, halte ich für vollkommen falsch bzw. marktanalytisch beinahe fahrlässig.
Im Bereich von 10100 sollte der DAX also (Arbeitshypothese) in 2018 nicht noch ankommen. Können 11868-11830 in nächster Zeit nicht behauptet werden, liegt bei 11430 zuvor der Support und nur darunter würde man auch an 10802-10827 zu denken haben. Und die Besserung der Lage ? Von der Tageskomik abgesehen und im Sinne der "Nachhaltigkeit" wäre davon erst wieder oberhalb von 12745-12951 und damit auch über der 200-Tage-Linie zu sprechen. Das mag noch ein weiter Weg sein und eine zähe Seitwärtsphase zwischen 11400 und 12750 dürfte vorausgehen. Auch den SMA-50, aktuell fallend und bei 12600 Punkten, sollte man dabei keinesfalls aus den Augen verlieren.
Seit dem Allzeithoch gerechnet ist der Abgabedruck auf den US-Markt nun nicht mehr wesentlich kleiner als der beim DAX. Zuvor wurde allerdings monate- wie jahrelang outperformt, so dass ein Dow Jones IA gerade erst an seiner 200-Tage-Linie / MA-40 des Wochencharts ankommt.
Die Sequent tieferer Hochs ist seit dem Allzeithoch intakt, die Sequenz höherer Tiefs hingegen seit Rückfall unter 24400 gebrochen. Das Einzige, was hier seit dem Flash Crash eine klar ansteigende Tendenz aufzeigt, ist die Volatilität. 724 Punkte ging es allein am Donnerstag abwärts, weitere 424 down folgten am Freitag. Macht dann ein Wochenminus von 5,67 % oder 1413 Dow-Jones-Punkten.
Mehr geht nicht ? Eigentlich und im Normalfall (!) nicht, jedoch wird ab KW 13 sich erst zeigen (müssen) ob das Flash-Crash-Tief bei 23400 Punkten wirklich ein Ausrutscher war oder ob man "ernsthaft darunter" weiterhandeln möchte. Einstweilen ein klar eingetrübtes Chartbild auch hier und Besserung der Lage erst bei Wiederanstieg über 24400 mit Frühindizien über 23800 und 24200.
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