Zum DAX
Und das gerade noch rechtzeitig, denn gestern sehen wir im DAX ein wichtiges Ausbruchssignal. Dazu der DAX-Chart nach der Target-Trend-Methode :
Der DAX konnte sowohl die vor wenigen Tagen eingezeichnete Abwärtstrendlinie (obere rosa gestrichelte Linie) als auch die Rechteckkante bei 9.379 Punkten überwinden (siehe roter Pfeil). Sie erinnern sich, diese 9.379er Marke begleitet uns bereits seit einiger Zeit als höchst relevant Signallinie.
Dieser Ausbruch über diese Linien ist ein starkes bullishes Signal. Nun muss der DAX dieses bestätigen. Dazu sollte er auch noch die dicke schwarze Trendlinie dynamisch überwinden, an der er beim letzten Ausbruchsversuch gescheitert war. Dann ist der Weg bis zu Mittellinie bei 9.862 Punkten frei, und danach kommen eigentlich auch schon die Jahreshochs im Visier. Und dort wird dann die eigentlich wichtige Entscheidung fallen: Kann der DAX die 10.000-Punkte-Marke nachhaltig überwinden?
Sinkender EUR/USD und fallender Ölpreis feuern ZEW-Index an
Wie ich geschrieben habe, es gibt gewichtige Gründe die für einen Ausbruch sprechen. Auf der einen Seite unterstützt der sinkende Euro die Exporte, auf der anderen Seite sorgt der sinkende Ölpreis dafür, dass energieintensive Unternehmen preiswerter produzieren können.
Und wahrscheinlich sind diese beiden Aspekte im Zusammenhang mit den vor kurzem veröffentlichten Zahlen zum Wirtschaftswachstum im Euroraum auch der Grund dafür, dass der ZEW-Index deutlich anspringt. Schließlich wird der ZEW-Index unter institutionellen Anlegern und Finanzanalysten erhoben.
Der ZEW-Index stieg von zuvor minus 3,6 Punkte auf jetzt plus 11,5 Punkte an. Analysten hatten lediglich mit einem Anstieg auf 0,9 Punkte gerechnet.
Und so sehen wir zum ersten Mal seit längerem einen deutlich stärkeren DAX, als es die US-Indizes vermuten lassen. Eine Seltenheit: Der DAX zeigt Stärke! Nun macht eine Schwalbe noch keinem Sommer, aber es ist doch ein erster Hinweis, dass wir doch in die Richtung laufen, die dazu führt, dass der DAX seine Schwäche zu den US-Indizes wettmacht. Sie wissen, ich denke, dass die Zeit dafür auch langsam reif ist.
Eine Gemengelage könnte US-Investoren zum Umdenken zwingen
Das Spiel ist aber noch viel komplexer, ich versuche es kurz anzureißen:
Wenn der Ölpreis weiter fällt (aktuell 78 Dollar), lohnt sich das Fracking der Öl- und Gasvorkommen in den USA immer weniger. Die potenzielle neue „Ölmacht“ der USA hat neben der Aussicht auf eine Zinswende in den USA dazu geführt, dass der Dollar stärker wurde. Das Fracking ist zudem mittlerweile ein wichtiger Wirtschaftsfaktor geworden, auch das stützte den Dollar.
Ein weiter sinkender Ölpreis könnte diese Effekte wieder zunichtemachen mit dem Ergebnis, dass der Dollar doch wieder schwächer notiert oder zumindest keine weitere Stärke mehr zum Euro zeigt. Das wiederum könnte US-Anleger dazu verführen, erneut umzuschichten: Raus aus den USA und rein in den Euro-Raum: Dahinter steckt folgende Überlegung: Das billige Öl schadet dem Dollar und der amerikanischen (Öl-)Wirtschaft, im Euro-Raum hingegen wirkt sich der billige Ölpreis bei einem gleichzeitig niedrigerem Euro wachstumsfördernd aus. Damit punktet der Euro-Raum. Wenn dann noch die US-Investoren davon ausgehen, dass der Euro nun oder bald zum Dollar steigt, haben sie noch einen Währungseffekt, der die möglichen Gewinne zusätzlich anfeuert. Aus Sicht eines US-Investors ist das eine lohnende Gemengelage, die er sicherlich in seine Gesamtinvestitionsüberlegungen einbeziehen wird – zumal die US-Indizes mittlerweile doch schon ziemlich heiß gelaufen sind.
Die großen Geldströme auf der beständigen Suche nach Rendite bestimmen den Markt
Und Sie kennen meine Meinung dazu: Die Märkte werden hauptsächlich durch die großen Geldströme bestimmt - alles andere, was Sie in den Medien als Ursachen und Begründungen für Kursbewegungen lesen können, ist eher das Rauschen!
Kurzer Abstecher zum Gold:
Wenn also der niedrigere Ölpreis tatsächlich zu einer Schwächung des Dollar führt, würde das auch die aktuell zu erkennende erste Stärke im Gold erklären.
Warnung
ABER: So logisch sich das auch alles anhören mag, im Moment beschreibe ich hier (wie so oft) bereits sehr früh mögliche Entwicklungen, die sich gerade erst hauchzart abzeichnen! Sie dürfen die aktuelle Kursreaktion mit diesem Wissen im Hintergrund keineswegs überbewerten! Wir brauchen noch weitere und auch stärkere Signale, welche diese These belegen.