DAX zwischen Verfallstag und Fed

Veröffentlicht am 18.03.2015, 10:24
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Aufgrund der extrem starken Entwicklung des DAX konnte dieser mittlerweile die 12.000er Marke nicht nur erreichen, sondern auch noch deutlich überwinden. Das bisherige Hoch dieser unglaublichen Rally liegt bei 12.219 Punkte.

Mittlerweile kann man das, was der DAX da macht, nur noch kopfschüttelnd kommentieren. Das Verrückte ist, dass viele meiner Kollegen vor diesen steigenden Kursen sitzen, wie die Kaninchen vor der Schlange. Die meisten wollen zu den aktuellen Kursen nicht mehr (weiter) einsteigen, weil sie diese Bewegung als völlig absurd und übertrieben empfinden. Zu Recht! Doch es führt dazu, dass immer mehr Trader und Anleger dieser Aufwärtsbewegung ungläubig zuschauen, ohne selbst zu handeln. Auch das ist ein Hinweis, dass eine Konsolidierung mehr als überfällig ist – ich weiß, ich wiederhole mich. Blicken wir stattdessen auf den Chart.
Stockstreet I

Der DAX hat mittlerweile sogar den steilen Aufwärtstrend kurzzeitig nach oben überwunden und damit fast die nächste Zielmarke, die Rechteckoberbegrenzung bei 12.277 Punkten, erreicht. Sie wissen, das war das hier genannte Kursziel, als die 11.311er Marke und dann auch noch die Mittellinie überwunden wurden. Wobei ich, und das gebe ich gerne zu, nicht damit gerechnet habe, dass das derart schnell geht.

Der nächste Konsolidierungsversuch

Gestern startete der DAX erneut einen Konsolidierungsversuch, konnte aber auch dieses Mal das Gap, welches er am Montag zum Start gerissen hatte, nicht einmal ganz schließen (siehe folgender Chart). Wenn dies im Verlauf des gestrigen Tages oder in den kommenden Tagen nicht geschieht, muss man das als weiteren bullishen Hinweis werten.
Stockstreet II

Im Moment ist somit die gesamte Konsolidierungsbewegung nichts weiter, als ein Test der psychologisch relevanten 12.000er Marke. Dass die Kurse ein wenig unter diese Marke gefallen sind, sollte man dabei angesichts der hohen Dynamik in den vergangenen Tagen nicht überbewerten.
Erste bearishe Signale entstehen im sehr kurzfristigen Bereich, wenn das ehemalige untere Gap-Niveau nachhaltig unterschritten wird und wenn dann in Folge die 11.750er Marke ebenfalls deutlich unterschritten wird.

Fed-Sitzung und Verfallstag

Es gibt zwei Gründe für eine Konsolidierung. Zunächst ist da der Verfallstag zu nennen, der am Freitag stattfindet. Es ist nun wahrscheinlich, dass die 12.000er Marke zum Verfall angelaufen wird, da sich dort die letzten verbliebene größere Long-Positionen befindet. Es könnte versucht werden, die nicht auch noch ins Geld laufen zu lassen. Dazu noch einmal die Verfallstagsgrafik:
Stockstreet III

Aber wetten würde ich darauf im Moment nicht, da durch diesen wahnsinnigen Anstieg im DAX alle kurzfristigen Prognosemittel erheblich an Relevanz verloren haben. Lediglich die Target-Trend-Methode zeigt, wie oben beschrieben, weiter ihre Stärken.

Streicht sie oder streicht sie nicht?

Und dann findet in dieser Woche noch die Fed-Sitzung statt. Es wird gemunkelt, die Fed werde bereits in dieser Woche das Wort „geduldig“ aus dem Statement streichen. Sie hatte angekündigt das zu tun, wenn eine Zinsanhebung in den dann folgenden Sitzungen wahrscheinlich wird. Gemunkelt wird allerdings immer viel.

Ob das also geschieht, ist alles andere als sicher. Angesichts sinkender Ölpreise und damit sinkender Inflationsgefahren sowie gewissen Hinweisen auf eine mögliche leichte Abschwächung des US-Wirtschaftswachstums, gibt es zurzeit wenig Gründe, die Zinsen schon Anfang Sommer anzuheben. Sollte das trotzdem geschehen, könnte das die US-Indizes unter Druck bringen. Ob sich dann der DAX dem weiterhin entziehen kann, ist fraglich.

Der Verfallstag und das Warten auf das Ergebnis der Zinssitzung der Fed sind beides hinreichende Gründe, um die Rally zumindest zum Stocken zu bringen – ob sich daraus jetzt eine größere Konsolidierung entwickelt wird man an dem Verlauf der Konsolidierung nach und nach besser ablesen können.

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