US-Aktien mussten in diesem Jahr bereits spürbare Rückschläge hinnehmen – allerdings, wie so oft, mit deutlichen Unterschieden zwischen den einzelnen Sektoren. Wer genauer hinschaut, sieht: Die Spreizung zwischen den Top- und Flop-Sektoren seit Jahresbeginn ist erheblich gewachsen. Betrachtet man eine Auswahl repräsentativer ETFs, lag der Unterschied bis Handelsschluss am Montag (14. April) bei über 19 Prozentpunkten.
Zu den Gewinnern zählen bislang die Basiskonsumgüter (XLP), die seit Jahresbeginn um 4,5 % zugelegt haben. Dicht dahinter folgen die Versorger (XLU) mit einem soliden Plus von 3,4 % im bisherigen Jahresverlauf 2025.
Der breite US-Aktienmarkt (SPY) hingegen liegt aktuell 7,7 % im Minus – und unterstreicht damit, wie unterschiedlich sich die einzelnen Bereiche bisher entwickelt haben.
Der mit Abstand größte Verlierer bisher: die zyklischen Konsumgüter (XLY). Sie haben seit Jahresbeginn 15,0 % eingebüßt – und damit rund doppelt so viel wie der Gesamtmarkt.
Dagegen konnten sich die Basiskonsumgüter (XLP) und Versorger (NYSE:XLU) bislang gut behaupten. Beide Sektoren haben einmal mehr ihren defensiven Charakter unter Beweis gestellt und sich in einem schwierigen Marktumfeld über weite Strecken stabil bis positiv entwickelt.
Doch der eigentliche Belastungstest könnte noch bevorstehen: Der S&P 500 Index hat gerade erst ein technisches Warnsignal ausgelöst, das von vielen Marktteilnehmern als bärisches Zeichen gewertet wird.
Am Montag kam es zur sogenannten Death Cross-Konstellation: Der 50-Tage-Durchschnitt des S&P 500 fiel unter seinen 200-Tage-Durchschnitt. Viele Analysten sehen darin ein Warnsignal – ein Hinweis darauf, dass Anleger bei Risikopositionen vorsichtiger werden sollten. Wie bei den meisten technischen Indikatoren ist die Aussagekraft aber nicht eindeutig – die Erfolgsbilanz solcher Signale ist durchwachsen.
„Es sieht nach einem sehr bedrohlichen Signal für den Aktienmarkt aus – aber wenn man sich die historische Bedeutung des Todeskreuzes genau anschaut, war man als Käufer meist besser aufgestellt als als Verkäufer“, so Adam Turnquist, Chief Technical Strategist bei LPL Financial.
Viele Anleger erinnern sich jetzt an frühere Phasen, in denen dieses Signal aufgetaucht ist. Im März 2022 etwa löste das Death Cross eine eher vorsichtige Marktstimmung aus. Sieben Monate später markierte der S&P 500 seinen Tiefpunkt – und startete danach eine starke Erholungsphase, die vor zwei Monaten sogar in einem neuen Rekordhoch gipfelte.
„Zwar beginnt jeder größere Rückgang mit einem Todeskreuz – aber längst nicht jedes Todeskreuz führt auch zu einem größeren Rückgang“, sagte Ari Wald, Head of Technical Analysis bei Oppenheimer & Co., kürzlich gegenüber dem Business Insider.