Seit Wochenbeginn atmen die US-Zinsen nach einem gewaltigen Aktienabverkauf endlich durch. Die Renditen der zweijährigen Papiere handelten in einer engen Handelsspanne - zwischen 2,81% und 2,87% - da die Anleger abwarteten, um die Zinsprognosen neu zu bewerten. Am längeren Ende der Kurve bewegten sich die Renditen der zehnjährigen Papiere zwischen 3,14% und 3,18%. Die Marktteilnehmer werden heute Nachmittag auch weitere Informationen darüber erhalten wie die Fed denkt, da später heute das Protokoll zur Sitzung der Federal Reserve im September veröffentlicht wird. Im Juni war nicht klar, ob die Fed die Zinsen in diesem Jahr drei oder vier Mal anheben wird. Angesichts der letzten FOMC-Sitzung sieht es so aus, als wird der Markt letztendlich seine vierte Zinserhöhung erhalten. Wir denken, dass der Markt diese Möglichkeit bereits eingepreist hat und nun auf Hinweise von der EZB hofft.
In der Tat wird die Aufmerksamkeit nun auf die anstehende EZB-Sitzung nächste Woche (25.Oktober) übergehen, auch wenn die Markteilnehmer weitere Klarheit aus dem Fed-Protokoll erhalten sollten, was wir allerdings anzweifeln. Das EZB-Protokoll für September zeigte, dass die europäischen Währungshüter sich sorgen, dass wir beim Wachstum eine mögliche Verlangsamung sehen könnten, was vor allem an den zunehmenden Handelsspannungen liegt. Die Anleger haben hohe Erwartungen an die nächste Sitzung. Da es keine klare Antriebskraft gibt, handelte der EURUSD seit Wochenbeginn seitwärts und sollte bis nächste Woche auf diesem Weg weiterwandern. In der Zwischenzeit werden die Anleger sowohl den Brexit als auch die italienischen Budget-Entwicklungen weiter im Auge behalten.