Der DAX wartet auf das Ergebnis der Fed-Sitzung

Veröffentlicht am 28.01.2016, 09:00
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Der DAX zeigt gestern eine Art Lehrbuchbeispiel für kurzfristiges Traden. Um das zu erläutern, kommen wir noch einmal auf den Stunden-Chart des DAX zu sprechen:

Sie sehen, dass die Kurse noch genau bis an die blaue Nackenlinie der SKS-ähnlichen Formation gelaufen sind. Doch der DAX konnte diese Linie nicht überwinden. Stattdessen scheiterte er und fiel wieder zurück. Er verließ damit auch die rote Prognoselinie. Wäre man irgendwo bei 9.600 Punkten mit dem Ziel steigender Kurse eingestiegen, hätte man hier erste Gewinne realisieren müssen.

Warum so konsequent aussteigen?
Das entscheidende Kaufsignal wäre ein dynamisches Überwinden der blauen Linie gewesen. Geschieht das nicht, muss man konsequent sein. Denn gerade beim kurzfristigen Traden schenkt die Börse einem nichts. Entwicklungen abzuwarten oder auszusitzen ist meist ruinös. Und es ist auch kein Problem auszusteigen, schließlich kann man sich beim Daytrading sofort wieder neu aufstellen. Ich schrieb aber: „erste Gewinne realisieren“, da man auch einfach eine Teilposition hätte realisieren können. Die verbliebene Position könnte man dann auf Kaufkurs abzusichern. Doch die Kurse brachen trotz des Schwächesignals nicht sofort stark ein. Auch das hat einen Grund.

Fed-Sitzung
Gestern wird das Ergebnis der Fed-Sitzung veröffentlicht. Und der Markt neigt dazu, vor solchen Sitzungen in eine Art Warteposition überzugehen. Und deswegen darf man diese charttechnische „Schwäche“ noch nicht überbewerten – sie ist eher als Vorsicht vor einem Ereignis (die Fed-Sitzung) zu sehen.
Aber die SKS-ähnliche Formation ist erst einmal hinfällig, da die rechte Schulter nun zu breit ist und die Symmetrie nicht mehr stimmt. Mit dem vorvorgestrigen Tief ergibt sich gestern eine neue Betrachtung:

Es bildet sich ein möglicher (noch nicht wirklich bestätigter) Aufwärtstrendkanal (grün). Die untere Linie ist nun das Maß der Dinge. Fallen die Kurse unter diese Linie, sollten Sie wieder deutlich vorsichtiger werden. Das wäre ein erneutes Zeichen der Schwäche.
Hält sie und wird doch noch die blaue Nackenlinie überwunden, wird es wiederum deutlich bullisher.
Die Entscheidung wird mit große Wahrscheinlichkeit nachbörslich in den USA, dann in Asien und am Ölmarkt fallen. Heute wird das Bild schon wieder klarer sein. Heute werden wir dann auch so langsam wieder die charttechnische Betrachtung des sehr kurzfristigen Charts verlassen, da dies nur an solchen Extrempunkten interessant ist (oder für Day-Trader, doch für diese gibt es ja zum Beispiel tägliche Analysen zum DAX beim Target-Trend-Spezial).

Werfen wir zum Abschluss noch einen Blick auf den DAX nach der Target-Trend-Methode:

Auch hier ist das Bild eindeutig: Der DAX ist nach dem Test der 9.379er Marke idealtypisch zunächst zur blau gestrichelten Mittellinie bei 9.862 Punkten gelaufen und an dieser Marke gescheitert. Aus Sicht der Target-Trend-Methode ist damit noch nichts Schlimmes geschehen. Eine Konsolidierung an den blau gestrichelten Mittellinien ist normal. Sollte er diese 9.862er Marke nun nachhaltig überwinden, liegt das nächste Kursziel an der oberen Kante des hellblauen Rechtecks bei 10.345 Punkten.
Geschieht das, wird auch das Erreichen des Alpha-Targets (roter Kreis) immer wahrscheinlicher. Wobei wir es schon häufiger gesehen haben: Wenn der Kurs seitwärts auf ein Target zuläuft, dreht er gerne kurz vorher bereits nach oben/unten. Eine höhere Trefferwahrscheinlichkeit haben diese Zielzonen, wenn der Kurs von weit unten/oben auf das Target zuläuft.
Insgesamt geht der hier so oft beschriebene Kampf des DAX um die 10.000er Marke weiter, der nun schon seit zwei Jahren andauert.

Viele Grüße aus Köln
Ihr Jochen Steffens

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